Drei Jahre

4. März 2013, Bre­men. Rene Will­a­mow­ski muss für drei Jahre in den Bau. Die­ses Urteil ergeht gegen den Oster­holz-Scharm­be­cker wegen ver­such­ten Tot­schlags und gefähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung. Im Mai 2012 hatte er gemein­sam mit einer Gruppe, dar­un­ter einige Nazi­hoo­li­gans, nach dem Fuß­ball­spiel Wer­der gegen den FC Schalke in der Nähe des Bre­mer Bahn­hofs meh­re­ren Schal­kern auf­ge­lau­ert und diese ange­grif­fen. Will­a­mow­ski trat dabei mehr­mals gegen den Kopf eines bereits am Boden Liegenden.

v.l.n.r.: Henrik Ostendorf, Rene Willamowski, Andre Sagemann

v.l.n.r.: Hen­rik Osten­dorf, Rene Will­a­mow­ski, Andre Sagemann

Wei­ter­le­sen

Mario Mül­ler verurteilt

28. Februar 2013, Del­men­horst. Der mitt­ler­weile von Del­men­horst nach Mag­de­burg ver­zo­gene Mario Mül­ler, sei­nes Zei­chens Mit­be­grün­der der „Akti­ons­gruppe Del­men­horst“, wird zu einer Frei­heits­strafe von sie­ben­ein­halb Mona­ten ver­ur­teilt, die jedoch zur Bewäh­rung aus­ge­setzt wird. Mül­ler hatte im Februar 2012 einen Lin­ken auf dem Del­men­hors­ter Rat­haus­platz schwer ver­letzt. Als Waffe diente ihm damals eine in eine Socke gewi­ckelte Han­tel­mut­ter. Zusätz­lich zur Bewäh­rungs­strafe wegen schwe­rer Kör­per­ver­let­zung muss Mül­ler 1250 Euro Schmer­zens­geld zah­len. Er kommt damit trotz wie­der­hol­ter Über­griffe glimpf­lich davon, zumin­dest juris­tisch gese­hen. Wei­ter­le­sen

Bre­mer Ham­mers­kins orga­ni­sie­ren bun­des­wei­tes Nazitreffen

23. Februar 2013, Wer­la­burg­dorf. Am Vor­mit­tag des 23. Februar 2013 fin­det im Dorf­ge­mein­schaft­haus von Wer­la­burg­dorf bei Wol­fen­büt­tel ein soge­nann­tes „Natio­nal Offi­cers Mee­ting“ (NOM) statt, ein bun­des­wei­tes Tref­fen der deut­schen Ham­mers­kins. Zu die­sem Tref­fen erschei­nen ca. 40 Ham­mers­kins der deut­schen Divi­sion, die ins­ge­samt 100–150 Voll­mit­glie­der umfasst, durch ihr Umfeld aber natür­lich zah­len­mä­ßig noch etwas grö­ßer ist. Anmie­ter der als Fami­li­en­feier getarn­ten Zusam­men­kunft ist der in Wer­la­burg­dorf (Land­kreis Wol­fen­büt­tel) lebende Den­nis Kie­bitz. Der im Ort als Nazi bekannte Kie­bitz prahlt damit, das Gebäude betreits zum vier­ten Mal ange­mie­tet zu haben. Nach­dem am Nach­mit­tag Jour­na­lis­ten und Poli­zei vor Ort erschei­nen, wird der Miet­ver­trag durch die Gemeinde auf­ge­ho­ben. Zwei Stun­den danach ver­las­sen die Ham­mers­kins dann das Gelände. Wei­ter­le­sen

Die Iden­ti­tä­ren lie­gen in der Luft

Februar 2013, Bre­men. Mitte Februar sen­det Radio Bre­men einen Bei­trag über den Bre­mer Able­ger der sog. „Iden­ti­tä­ren Bewe­gung“. Diese tref­fen sich seit eini­ger Zeit in der Kneipe „Neckar­quelle“, anwe­send sind dabei jeweils um die 10 „Iden­ti­täre“, als Wort­füh­rer prä­sen­tiert sich der Wey­her Chris­tian Wag­ner. Er erblö­det sich im TV-Bei­trag zu behaup­ten, gegen Nazis zu sein, wäh­rend sich zeit­gleich im Hin­ter­grund des Inter­views „zufäl­li­ger­weise“ Andreas Hack­mann und Gerold Schib­block einen abgrin­sen. Außer die­sen bei­den nah­men auch schon andere regio­nal bekannte Nazis an den Tref­fen teil, wie z. B. Mar­cel Hesse und Daniel Schön­wäl­der aus Del­men­horst (beide Umfeld der „Akti­ons­gruppe Del­men­horst“ und NPD Del­men­horst). Wei­ter­le­sen

Null­kom­ma­nichts in Niedersachsen

20. Januar 2013, Nie­der­sa­chen. In Nie­der­sach­sen wird ein neuer Land­tag gewählt. Am rech­ten Rand trat neben der NPD auch die rechts­po­pu­lis­ti­sche Par­tei „Die Frei­heit Nie­der­sach­sen“ an, die es auf 0,3 Pro­zent, also ca. 11.000 Stim­men bringt. Die NPD kommt lan­des­weit nur auf 0,8 Pro­zent, knapp 29.000 Stim­men. Damit erreicht sie nur ca. die Hälfte von 2008 und bekommt somit auch keine Erstat­tung von Wahl­kampf­kos­ten oder sons­tige Ali­mente. Ihr bes­tes Ergeb­nis ist der Wahl­kreis Helm­stedt mit 1,7 Pro­zent. Wei­ter­le­sen

NPD-City­hop­ping

15. Januar 2013, Ver­den. Die NPD macht Halt in der Kreis­stadt Ver­den, es ist eine Zwi­schen­sta­tion ihrer „Nie­der­sach­sen­tour“ für die dor­tige Land­tags­wahl am 20. Januar. Gut 15 Nazis ste­hen sich um den LKW der Bun­des­par­tei die Beine in den Bauch und lau­schen gespannt, wie Hol­ger Apfel und Adolf Damann Atem­übun­gen über das Mikro­fon kund­tun. Wei­ter­le­sen

Das Bre­mer-Land von Rechts bis Rechtsextrem

Obwohl die Anzahl regio­nal akti­ver Nazis in den letz­ten Jah­ren eher sta­gnierte oder sogar zurück­ging, muss fest­ge­stellt wer­den, dass sich ihre Struk­tu­ren im klei­nen oft­mals ver­fes­tigt haben. Die ver­schie­de­nen Akti­ons­fel­der der unter­schied­li­chen „Sze­nen“ im Nazi-Spek­trum sind dabei weit­ge­hend auf­ge­teilt. Trotz eini­ger Dif­fe­ren­zen zwi­schen vie­len die­ser Grup­pen und Grüpp­chen gibt es häu­fig Unter­stüt­zung und Zusam­men­ar­beit unter­ein­an­der. Im gro­ßen und gan­zen kann aber fest­ge­stellt wer­den, dass eine poli­ti­sche Außen­wir­kung und „Signal­ge­bung“ der regio­na­len Nazi­szene zur Zeit nicht gege­ben ist. Im fol­gen­den Text wer­den Struk­tu­ren, Ent­wick­lun­gen und Per­so­nen die­ser Kreise genauer beleuch­tet. Wei­ter­le­sen

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KC-Web­seite gehackt

26. Dezem­ber 2012, WWW. Für eine schöne Besche­rung an den Weih­nachts­ta­gen sorgt die anonyme Com­pu­ter­gruppe „OpBlitz­krieg“. Sie ver­än­dert die Web­seite der Bre­mer Nazi­hool-Band Kate­go­rie C – Hung­rige Wölfe und sorgt dafür, dass auf der Start­seite ein Bild­chen zu sehen ist und ein paar Dinge geschicht­lich rich­tig­ge­stellt werden.

KC gehackt

Pühse ärgert sich braun bunt

20. Dezem­ber 2012, Bre­men. Die Kün­di­gung der Mit­glied­schaft bei Wer­der Bre­men von Jens Pühse im Juni 2011 ist for­mal rech­tens gewe­sen lau­tet die Fest­stel­lung des Bre­mer Land­ge­richts am heu­ti­gen Tag. Pühse wurde vom Ver­ein Wer­der Bre­men aus­ge­schlos­sen, da sich seine poli­ti­sche Gesin­nung nicht mit der Ver­eins­sat­zung ver­ein­ba­ren lasse. Dies wollte er nicht auf sich sit­zen las­sen und klagte erneut – ohne Erfolg. Dabei ging es ihm natür­lich mal wie­der darum, sei­nen Namen und die NPD in die Öffent­lich­keit zu brin­gen, Ergeb­nis wie meist: pein­lich! Wei­ter­le­sen

Wie schade, wie schade, die schöne Fassade

16. Novem­ber 2012, Bre­men. Das Ver­bin­dungs­haus des rech­ten „Ver­ein Deut­scher Stu­den­ten zu Bre­men“ (VDSt) in der Lili­en­tha­ler Heer­straße 5 wird zu nächt­li­cher Stunde Opfer einer Farb­at­ta­cke: Unbe­kannte besu­deln die Front­seite des Gebäu­des groß­flä­chig mit brau­ner Farbe. Einer Pas­san­tin zufolge sieht es aus, als hät­ten „Außer­ir­di­sche Durch­fall gehabt“, womit eine direkte Über­lei­tung zu den poli­ti­schen Inhal­ten des schwarz-weiß-roten Män­ner­clubs mög­lich wäre, auf die an die­ser Stelle aber nicht wei­ter ein­ge­gan­gen wer­den soll. Wei­ter­le­sen

Nazi­par­tei-Hop­ping

Novem­ber 2012, Ver­den. Der erst kürz­lich als Nach­rü­cker für Rigolf Hen­nigs NPD-Ämter als Ver­de­ner Stadt­rats- und Kreis­tags­mit­glied ein­ge­sprun­gene Jungnazi Mar­kus Wal­ter hat die Par­tei gewech­selt. Wal­ter ist nun offi­zi­ell Mit­glied von „Die Rechte“, der neuen Par­tei um Chris­tian Worch. Bereits Ende Okto­ber wurde Wal­ter im DR-Kreis­ver­band „Rhein-Erft-Kreis“ zum Vor­sit­zen­den gewählt. Somit ist die NPD im Land­kreis Ver­den nun raus aus sämt­li­chen Ämtern.

Bre­mer Nazi-Hools bei Spie­gel TV

28. Okto­ber 2012, Bre­men. Spie­gel TV berich­tet in einem Bei­trag über die Ver­bin­dun­gen von Bre­mer Hoo­li­gans mit Nazi-Struk­tu­ren. Als Auf­hän­ger des Bei­trags dient ein Video einer ver­ab­re­de­ten Schlä­ge­rei zwi­schen der Bre­mer Nazi-Hoo­li­g­angruppe „Nord­sturm Brema“ (NSHB) und einer Gruppe Duis­bur­ger. Unter den Bre­mern fin­den sich u.a. die Nazi-Hools Mirko Horn­stein und Ingo Boeck­mann sowie Daniel „Gazelle“ Fürs­ten­berg. Horn­stein und Boeck­mann tra­gen dabei Haken­kreuz-T-Shirts, viel kla­rer lässt sich ein poli­ti­scher Stand­punkt wohl nicht deut­lich machen (beide waren u.a. schon am Über­fall auf eine Ultra-Party 2007 betei­ligt, wofür sie im Sep­tem­ber 2011 vor Gericht stan­den). Damit gelingt Fami­li­en­va­ter Boeck­mann fast genau 4 Jahre nach sei­nem ver­siff­ten Raus­schmiss aus der Wer­der-Fan­kurve in Bochum einen erneu­ter Auf­tritt in bun­des­deut­schen Medien. Wei­ter­le­sen

Antifa-Demo in Emsdetten

13. Okto­ber 2012, Ems­det­ten. In Ems­det­ten, einer Klein­stadt im Kreis Stein­furt, fin­det eine anti­fa­schis­ti­sche Demons­tra­tion wegen ver­mehr­ter Nazi­ak­ti­vi­tä­ten statt, an der sich etwa 500 Men­schen betei­li­gen. Auch ein paar Nazis las­sen sich in Form einer Gegen­kund­ge­bung bli­cken, unter ihnen Robin Sud­brink und Erik Bruhn aus Hude.

Siehe auch: Olden­bur­ger Neo­na­zis pöbeln in Ems­det­ten (antifa.elf)

Robin Sudbrink (aus Hude)

Robin Sud­brink (aus Hude)

Erik Bruhn (aus Hude)

Erik Bruhn (aus Hude)

Rigolf Hen­nig geht unter (die Weltverschwörer)

Okto­ber 2012, Bre­men. Ein obsku­rer Zusam­men­schluss mit dem Namen „Euro­päi­sche Aktion“ ver­teilt in Bre­men Flyer in Brief­käs­ten. Als Kon­takt der „Infor­ma­ti­ons­stelle Nord­deutsch­land“ fun­giert der Ver­de­ner NPD-Alt­nazi Rigolf Hen­nig, der 2006 und 2011 in den Ver­de­ner Stadt­rat sowie den Kreis­tag des Land­krei­ses ein­zog. In den Pam­phle­ten wird über die USA, die das „selbst­stän­dige Europa zer­malmt“, über „Euro­pas Stamm­völ­ker“ und „Fremd­be­stim­mung“ schwa­dro­niert. Auch Ever­greens wie „Über­frem­dung“, „Welt­ord­nung“ sowie die „Ras­sen- und Völ­ker­ver­mi­schung“ unter dem „Schutz­herr USA“ dür­fen bei einer anstän­di­gen Nazi-Welt­ver­schwö­rungs­theo­rie natür­lich nicht fehlen...

Urteil im Pro­zess zum „Klause 38“-Angriff

17. Sep­tem­ber 2012, Bre­men. Vor dem Land­ge­richt Bre­men endet der Pro­zess um den Angriff eines Nazis auf einen Gast in der Kneipe „Klause 38“ Mitte Mai die­sen Jah­res. Der Ange­klagte Sascha Schy­mik wird wegen schwe­rer Kör­per­ver­let­zung zu zwei Jah­ren Frei­heits­strafe ver­ur­teilt, die jedoch zur Bewäh­rung aus­ge­setzt wird (vier Jahre). Dazu bekommt er meh­rere Auf­la­gen, unter ande­rem die, in der Öffent­lich­keit kei­nen Alko­hol mehr zu trin­ken.  Wei­ter­le­sen