1. Juni 2013, Wolfsburg. Einem Naziaufmarsch zum selbst erfundenen „Tag der deutschen Zukunft“ stellen sich in Wolfsburg 5000–6000 Menschen entgegen, „dank“ eines massivsten Polizeiaufgebotes kann dieser aber bis auf kleine Zwischenfälle stattfinden. Unter den fast 500 Nazis befinden sich auch mal wieder einige aus der Bremer Region. Benennenswert sind dabei Markus Privenau, Michael Kurzeja, Andreas Hackmann, Nils Budig sowie Sven Wagenfeld und Arianne „Ari“ Maipas. Weiterlesen
Artikel der Kategorie ‘Was ging ab?’
Henrik O. in Karlsruhe

Henrik Ostendorf
25. Mai 2013, Karlsruhe. Ein großes antifaschistisches Bündnis mit über 3000 Demonstrant_innen verhindert in Karlsruhe eine „Nationale Großdemonstration“, bei welcher der Bremer Nazi Henrik „Ossi“ Ostendorf als Redner auftritt. Im Vorfeld wurde Ostendorf von der Stadt als Co-Anmelder des Aufmarsches abgelehnt, das Verwaltungsgericht bestätigte diese Entscheidung.
Der Aufmarsch wird von Anfang an durch Proteste und Blockaden auf der Route begleitet. Die ca. 300 Nazis können deshalb nur notgedrungen eine kurze Kundgebung am Hauptbahnhof durchführen. Auch diese wird allerdings von Antifas lautstark gestört.
Siehe auch: [KA] Mehr als 3.000 Menschen blockieren bundesweiten Naziaufmarsch
Endstufe in Nienhagen
25. Mai 2013, Nienhagen. Die Bremer Naziband „Endstufe“ spielt in Nienhagen (Sachsen-Anhalt), wo sie bereits im Mai 2012 auftrat. Außer ihnen sind diesmal auch „Kommando Skin“ und „Abtrimo“ aus Deutschland, sowie Bands aus Finnland, Belgien und den USA dabei. Von der Polizei abgeschirmt können ca. 1200 angereiste Nazis ungestört allen Bands lauschen.
Stattfinden tut das Konzert auf dem Gelände von Oliver Malina in Nienhagen, der schon seit längerer Zeit größere Rechtsrock-Konzerte in Nord- und Ostdeutschland veranstaltet und in diesem Bereich eine zentrale Rolle spielt. Malina ist außerdem der führende Kopf von Honour & Pride, einer Nachfolgeorganisation von Blood & Honour Deutschland.
Siehe auch:
Braunes Musik-Event in Folge (Blick nach Rechts)
Peine: Konzerte mit „Blood & Honour“ in Niedersachsen? (Recherche Nord, 2009)
AfD jetzt auch in HB
12. Mai 2013, Bremen. Die Partei „Alternative für Deutschland“ gründet ihren Bremer Landesverband. Die rund 25 anwesenden stimmberechtigten Personen wählen Christian Schäfer (Innenarchitekt) und Michael Schellong (Künstleragent) als ihre Landessprecher.
Naziaufmarsch in Kirchweyhe II
11. Mai 2013, Kirchweyhe. Christian Worch und „Die Rechte“-Umfeld marschieren zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen durch Kirchweyhe bei Bremen. Mobilisiert wird diesmal auch von der neu gegründeten Nazi-Briefkastenfirma „Bürgerinitiative gegen das politisch korrekte Wegschauen“, unter deren Dach sich einige ältere Nazikader zusammengefunden haben, die man teilweise jahrelang nicht gesehen hat. So beteiligt sich z. B. der Bremer Michael Kurzeja maßgeblich an der Organisation des Aufmarsches und registriert u.a. die Internetdomain der oben genannten Gruppierung. Auf einem ihrer Flugblätter wird auch der Verdener NPD-Senior Rigolf Hennig als presserechtlicher Verantwortlicher genannt. Weiterlesen
Billig davongekommen
6. Mai 2013, Bremerhaven. Im Bremerhavener Amtsgericht wird das Verfahren gegen Jens Pühse, Horst Görmann und Matthias Faust wegen „Volksverhetzung“ und „Jugendgefährdung“ gegen jeweils 500 Euro Geldbuße auf Antrag der Verteidigung der drei Nazis eingestellt.
Die drei NPD-Funktionäre waren im Bürgerschaftswahlkampf 2011 verantwortlich für das Nazipamphlet „Lehrerschreck“. Die meisten Exemplare wurden damals schnell von der Polizei beschlagnahmt. Das Verfahren bezog sich auch auf ein rassistisches Computerspiel, das ebenfalls im Wahlkampf 2011 online abrufbar war.
Strafmass bei NPD in Thüringen
4. Mai 2013, Leinefelde. Die Bremer Rechtsrockband Strafmass spielt heute beim „Eichsfeldtag“ der NPD im thüringischen Eichsfeld. Neben Strafmass geben Words of Anger aus Ostholstein und die Naziband Sleipnir aus Nordrhein-Westfalen ihren rechten Mist zum Besten. In letzter Zeit kommt es vermehrt zu Nazikonzerten in dieser Region. Hier wird versucht über die Rechte Musik neue Kameraden für die NPD-Ideologie zu gewinnen. So sprechen auf der Bühne auch verschiedenste Redner aus dem rechtsextremen Umfeld. Weiterlesen
Kategorie C, ne, H.E.R.M. in Helmstedt
13. April 2013, Helmstedt. In der Helmstedter Kneipe „Check Inn“ findet ein Akustik-Abend mit „H.E.R.M.“, einem Nebenprojekt von Kategorie C, statt. Ende letzten Jahres gab es bei Kategorie C einen personellen Wechsel, Rainer Friedrichs (Gitarre) und Magnus „Macke“ Ahlgrim (Schlagzeug) verließen die Band. Neu dazu kamen: Marcel Achtstätter (Gitarre), Florian (Bass) und Julian Keil (Schlagzeug). Alle drei kommen aus dem Odenwald und sind Gründungsmitglieder (seit 2009) der Band „Hausverbot“.

von links nach rechts: Stefan Behrens, Hannes Ostendorf, Marcel Achtstätter
Frei.Wild-Konzert in Ostfriesland
12. April 2013, Aurich. Obwohl bereits im Vorfeld von mehreren Seiten versucht wurde, die Auricher Stadtverwaltung über die Rechtsoffenheit von Frei.Wild zu informieren, sieht diese als Eigentümerin der Sparkassen-Arena, in der das Konzert stattfinden soll, keine Notwendigkeit etwas zu unternehmen. Veranstaltet wird das Konzert von der Marema GbR, die die Halle dauerhaft von der Stadtverwaltung gemietet hat und hier regelmäßig größere Veranstaltungen durchführt.
Frei.Wild war in letzter Zeit in die Schlagzeilen geraten, weil die Band in ihren Texten klassische Rechtsrockthemen aufgreift und für den Mainstream populär macht. Sänger Phillip Burger versuchte bereits mit seiner Rechtsrock-Band „Kaiserjäger“ sein Südtiroler Gejammer in der Nazi-Szene zu verbreiten. Nachdem 2001 die italienischen „Veneto Fronte Skinheads“ ein Konzert von Kaiserjäger überfallen und ihnen ein „Auftrittsverbot“ erteilt hatten, löste sich die Band auf und machte kurze Zeit später unter dem Namen Frei.Wild weiter.
In der ostfriesischen Kleinstadt hatte sich bereits im Vorfeld ein breites Aktions- und Informationsbündnis gegründet mit dem Ziel, das Konzert nicht stattfinden zu lassen. Schlussendlich gibt es eine antifaschistische Demo mit etwa 400 Menschen, in deren Verlauf fünf Personen wegen angeblicher „Vermummung“ in Gewahrsam genommen werden.
Siehe auch:
Kein Frei.Wild in Aurich !
Naziaufmarsch in Kirchweyhe I
23. März 2013, Kirchweyhe. Vor dem Hintergrund der Vorfälle in Kirchweyhe versucht sich Nazikader Christian Worch mitsamt seiner neuen Partei „Die Rechte“ mit einem Aufmarsch zum Thema zu profilieren. 110 Nazis marschieren dabei relativ ungestört durch die niedersächsische Kleinstadt. Neben Worch treten Dieter Riefling (Hildesheim) und Ursula Haverbeck (Vlotho) als RednerInnen auf. Weiterlesen
Rassistische Hetze nach Todesfall in Weyhe
März 2013, Kirchweyhe. Am 10. März wird ein junger Mann aus Weyhe nach einem Streit mit anderen Jugendlichen auf dem Bahnhofsvorplatz Kirchweyhe so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus stirbt. Die brutale Tat schlägt nicht nur in der Gemeinde hohe Wellen, sondern auch in verschiedenen sozialen Netzwerken. Hier nehmen vor allem Nazis und rechte Gruppierungen die „nicht-deutsche“ Herkunft des Haupt-Tatverdächtigen als Anlass für rassistische Hetze. Weiterlesen
Neuer NPD-Landesvorstand in Niedersachsen
10. März 2013, Goslar. In Goslar wird ein neuer NPD-Landesvorstand für Niedersachsen gewählt. Nach einer desaströsen Landtagswahl und dem Austritt mehrerer Parteifunktionäre im letzten Jahr setzt er sich nun wie folgt zusammen: Weiterlesen
Drei Jahre
4. März 2013, Bremen. Rene Willamowski muss für drei Jahre in den Bau. Dieses Urteil ergeht gegen den Osterholz-Scharmbecker wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Im Mai 2012 hatte er gemeinsam mit einer Gruppe, darunter einige Nazihooligans, nach dem Fußballspiel Werder gegen den FC Schalke in der Nähe des Bremer Bahnhofs mehreren Schalkern aufgelauert und diese angegriffen. Willamowski trat dabei mehrmals gegen den Kopf eines bereits am Boden Liegenden.

v.l.n.r.: Henrik Ostendorf, Rene Willamowski, Andre Sagemann
Mario Müller verurteilt
28. Februar 2013, Delmenhorst. Der mittlerweile von Delmenhorst nach Magdeburg verzogene Mario Müller, seines Zeichens Mitbegründer der „Aktionsgruppe Delmenhorst“, wird zu einer Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Monaten verurteilt, die jedoch zur Bewährung ausgesetzt wird. Müller hatte im Februar 2012 einen Linken auf dem Delmenhorster Rathausplatz schwer verletzt. Als Waffe diente ihm damals eine in eine Socke gewickelte Hantelmutter. Zusätzlich zur Bewährungsstrafe wegen schwerer Körperverletzung muss Müller 1250 Euro Schmerzensgeld zahlen. Er kommt damit trotz wiederholter Übergriffe glimpflich davon, zumindest juristisch gesehen. Weiterlesen
Bremer Hammerskins organisieren bundesweites Nazitreffen
23. Februar 2013, Werlaburgdorf. Am Vormittag des 23. Februar 2013 findet im Dorfgemeinschafthaus von Werlaburgdorf bei Wolfenbüttel ein sogenanntes „National Officers Meeting“ (NOM) statt, ein bundesweites Treffen der deutschen Hammerskins. Zu diesem Treffen erscheinen ca. 40 Hammerskins der deutschen Division, die insgesamt 100–150 Vollmitglieder umfasst, durch ihr Umfeld aber natürlich zahlenmäßig noch etwas größer ist. Anmieter der als Familienfeier getarnten Zusammenkunft ist der in Werlaburgdorf (Landkreis Wolfenbüttel) lebende Dennis Kiebitz. Der im Ort als Nazi bekannte Kiebitz prahlt damit, das Gebäude betreits zum vierten Mal angemietet zu haben. Nachdem am Nachmittag Journalisten und Polizei vor Ort erscheinen, wird der Mietvertrag durch die Gemeinde aufgehoben. Zwei Stunden danach verlassen die Hammerskins dann das Gelände. Weiterlesen