NPD vor Gericht

3. Sep­tem­ber 2012, Bre­men. Vom Land­ge­richt Bre­men wird ein Ver­fah­ren gegen die NPD-Vor­stands­mit­glie­der Mat­thias Faust und Jens Pühse sowie den aktu­el­len NPD-Lan­des­vor­sit­zen­den Horst Gör­mann eröff­net. Es geht um den Tat­vor­wurf der Volks­ver­het­zung und Jugend­ge­fähr­dung. Im Jahr 2011 hatte die Bre­mer NPD ver­sucht, an Bre­mer­ha­ve­ner Schu­len eine „Schü­ler­zei­tung“ mit dem Tauf­na­men „Leh­rer­schreck“ sowie eine soge­nannte „Schul­hof-CD“ zu ver­tei­len. Bei­des wurde von der Poli­zei damals beschlag­nahmt. Gleich­zei­tig stellte die Bre­mer NPD auch das Online­spiel „Faust räumt auf“ ins Netz. Wei­ter­le­sen

KC in Nien­ha­gen: vol­les Konto, lange Gesichter

11. August 2012, Nien­ha­gen. In Nien­ha­gen bei Hal­ber­stadt soll ein Kon­zert mit der rech­ten Hoo­li­gan-Band „Kate­go­rie C“ aus Bre­men statt­fin­den. Orga­ni­siert wird das ganze von Ste­fan Beh­rens aus Nien­ha­gen, der auch Bas­sist bei Kate­go­rie C ist. Als Vor­bands sind „Haus­ver­bot“ sowie der rechte Lie­der­ma­cher Sacha Korn aus Ber­lin geladen.

Da im Vor­feld jedoch ein gericht­li­ches Auf­tritts­ver­bot aus­ge­spro­chen wurde, kann das Kon­zert nicht wie geplant statt­fin­den. KC spie­len noch drei Lie­der, bevor das Ver­bot umge­setzt und die Ver­an­stal­tung auf­ge­löst wird. Über 400 zah­lende Gäste „erfreuen“ sich somit für stolze 18 Euro Ein­tritt an ein paar Minu­ten Gegrunze von Han­nes Osten­dorf, der es im Vor­feld nicht für nötig hielt, über das bevor­ste­hende Auf­tritts­ver­bot zu infor­mie­ren. Ent­spre­chend frus­triert ist der Ton in Kom­men­ta­ren von Besu­che­rIn­nen in Foren und sozia­len Netz­wer­ken. Auch der Lie­der­ma­cher und Haus­ver­bot spie­len nicht mehr.

Siehe auch: harzinfo.blogsport.de

Jam­mer­marsch in Bad Nenndorf

4. August 2012, Bad Nenn­dorf. Ein für heute ange­setz­ter Nazi­auf­marsch in Bad Nenn­dorf wird durch zahl­rei­che Blo­cka­den und direkte Aktio­nen um meh­rere Stun­den ver­zö­gert. Am Bahn­hof ket­ten sich meh­rere Men­schen mit Fahr­rad­schlös­sern zusam­men, andere blo­ckie­ren ver­ein­zelt Stra­ßen oder fei­ern laut­stark an der Auf­marsch­route. Auch die berühmt-berüch­tigte Bad Nenn­dor­fer Blo­cka­de­py­ra­mide hat sich wie­der vor dem Wink­ler­bad eingefunden.

Auf­grund der Blo­ckade am Bahn­hof muss die Poli­zei einen Schie­nen­er­satz­ver­kehr von Haste aus orga­ni­sie­ren, einige der Bus­fah­re­rIn­nen wei­gern sich jedoch die Nazis zu beför­dern. So erreicht ein Groß­teil der 461 Nazis erst nach einem 8 Kilo­me­ter lan­gen Fuß­marsch den Ort des Jam­merns. Unter den generv­ten Nazis befin­den sich auch wel­che aus der Bre­mer Region, z. B. Alex­an­der Greinke, Oli­ver Oster­loh, Mat­thias Schultz, Malte Bor­mann und der Exil­bre­mer Nils Budig.

Siehe auch:
Erfolg­rei­che Pro­teste in Bad Nenn­dorf (indy­me­dia)
Fotos von Recher­che Nord

NPD-Hop­pel­tour durch die Region

Mirco Ohmann aus Bremerhaven-Geestemünde (hier beim Naziaufmarsch 2011 in Bremen)

Mirco Ohmann aus Bre­mer­ha­ven-Geest­e­münde (hier beim Nazi­auf­marsch 2011 in Bremen)

13. bis 19. Juli 2012, Region Bremen/Oldenburg. Im Rah­men ihrer groß­an­ge­kün­dig­ten „Deutsch­land­fahrt“ beehrt die NPD auch Bre­men-Vege­sack, Bre­mer­ha­ven, Del­men­horst und Oldenburg.

Los geht die regio­nale Lach­num­mer in Vege­sack, pas­sen­der­weise am Frei­tag den 13. (Juli). Hier tau­chen knapp zehn NPD­ler mit dem LKW auf. Die NPD-Bun­des­funk­tio­näre Jens Pühse und Jörg Häh­nel schwin­gen Reden, außer ihnen selbst, dem Staats­schutz und ver­ein­zel­ter Presse nimmt nie­mand Notiz. Wei­ter­le­sen

KC: Unpo­li­tisch wie eh und je

10.–15. Juli 2012, Boreal (Ungarn). Die Bre­mer Nazi-Band „Kate­go­rie C“ spielt auf einem Nazi-Musik- und Kul­tur­fes­ti­val in Boreal (Ungarn). Neben KC tre­ten hier unter ande­rem die pol­ni­sche NS-Black-Metal-Band „Tor­men­tia“ sowie die schwe­di­sche NS-Lie­der­ma­che­rin „Saga“ auf. Diese nahm bereits 2011 am Fes­ti­val teil, wo sie u.a. mit dem Zei­gen des Hit­ler­gru­ßes für Schlag­zei­len sorgte. Einen Tag nach dem KC-Kon­zert steht Gast-Kar­tof­fel­hoo­li­gan Osten­dorf noch­mals auf der Bühne, um gemein­sam mit Saga Cover­ver­sio­nen der „Kult“-Nazi-Band Skrew­dri­ver zum „Bes­ten“ zu geben. Ebenso beglückt er die Böhse Onkelz-Cover­band „Betrun­ken Onkelz“ mit sei­nem (selbst­ver­ständ­lich total unpo­li­ti­schen) Gegrunze. Wei­ter­le­sen

Dumm­kopf United bei Schwanewede

23. Juni 2012, Schwa­ne­wede. Schon seit Wochen kur­sier­ten in der Nazi­szene Ein­la­dun­gen für ein als „Freund­schafts­party“ getarn­tes Kon­zert mit den Bre­mer Nazi­bands „End­lö­ser“ und „Straf­mass“ im Raum Bre­men. Ein­ge­la­den wurde über Pri­vat­kon­takte, Inter­net und Kon­takt­te­le­fon­num­mern. In der Ein­la­dung wurde extra noch ein­mal dar­auf hin­ge­wie­sen „das kein Streit und Hetze gewünscht ist und das Stö­ren­friede ohne Aus­nahme von der Party aus­ge­schlos­sen werden“.

Am Frei­tag­abend wird das Kon­zert sowie sämt­li­che Ersatz­ver­an­stal­tun­gen dann jedoch durch das Bre­mer Stadt­amt ver­bo­ten. Trotz des Ver­bots ver­sam­meln sich am frü­hen Sams­tag­abend aber bis zu 50 Nazis auf der Weser­in­sel Har­rier­sand bei Schwa­ne­wede, die Poli­zei beschränkt sich auf die Kon­trolle der Zufahrts­wege und die Beob­ach­tung des Gela­ges. Wei­ter­le­sen

Bre­mer Nazis in Hamburg

Andreas Hackmann

Andreas Hack­mann

2. Juni 2012, Ham­burg. Um die 500 Nazis mar­schie­ren anläss­lich eines her­bei­hal­lu­zi­nier­ten „Tag der deut­schen Zukunft“ durch Ham­burg, dar­un­ter zwei Hand­voll aus dem Bre­mer Stadtgebiet.

Neben dem obli­ga­to­ri­schen Hack­mann, Dau­er­mar­schie­rer Pri­venau und den bei­den NPD-Statt­hal­tern Gerold und Thors­ten Schib­block lässt sich auch der Anfüh­rer der Bre­mer Ham­mers­kins, Marc Gaitzsch, mal wie­der auf einem Auf­marsch bli­cken. Wei­ter­le­sen

DVU, PdB, UDP – ojemine!

Juni 2012, Bre­mer­ha­ven. Über die letz­ten Monate for­miert sich in Bre­mer­ha­ven ein neues Grüpp­chen am rech­ten Rand. Unter Füh­rung von den Ex-DVU­lern Sieg­fried Titt­man und Rudolf Barg­mann grün­det sich die „Union Deut­scher Patrio­ten“ (UDP) mit dem preis­ver­däch­ti­gen Slo­gan „Demo­kra­ti­sche Par­tei der gesell­schaft­li­chen Moral“.

Zitat Siggi: "Das Flache muss ins Eckige!"

Zitat Siggi: „Das Fla­che muss ins Eckige!“

End­stufe spielt in Sachsen-Anhalt

Konzertflyer

26. Mai 2012, Nien­ha­gen in Sach­sen-Anhalt. Zum wie­der­hol­ten Mal fin­det in Nien­ha­gen (Sach­sen-Anhalt) ein Nazi-Kon­zert statt, dies­mal unter dem Namen „Live in Deutsch­land“. Neben der Bre­mer Nazi­band „End­stufe“ spie­len „Faust­recht“ aus Bay­ern, „Les Vil­ains“ aus Bel­gien, „Legit­tima Offesa“ aus Ita­lien sowie „Trio Bras­sic“ aus den USA.

Die Ver­an­stal­tung gilt als eines der größ­ten inter­na­tio­na­len Rechts­rock­kon­zerte, ca. 1200 Besu­cher aus der euro­päi­schen Nazi­szene rei­sen an. Im Publi­kum sind auch meh­rere dut­zend Nazis­kins aus dem Bre­mer Raum vertreten.

Orga­ni­siert wird das Kon­zert von Oli­ver Malina, der als Füh­rungs­per­son des Nazi-Netz­werks „Honour & Pride“ gilt, der mut­maß­li­chen Nach­fol­ge­struk­tur des im Jahr 2000 in Deutsch­land ver­bo­te­nen „Blood & Honour“. Da ver­wun­dert das Ban­ner von „Hounor & Pride“ auf der Bühne wenig. Wei­ter­le­sen

Nazi­hools ver­let­zen Jugendliche

19. Mai 2012, Wunstorf. Rund 20 Nazi­hools über­fal­len eine Tech­no­party in der „Wohn­welt“ am Bahn­hof in Wunstorf. Dabei wer­den zehn Jugend­li­che ver­letzt, zwei von ihnen schwer. Unter den Nazi­hools sind etli­che Mit­glie­der der Grup­pen „Stan­darte Bre­men“ und „Nord­sturm Brema“.

Im Som­mer 2011 stan­den einige von ihnen bereits wegen eines ver­gleich­ba­ren Fal­les vor Gericht, damals ging es um den gewalt­sa­men Über­fall auf Gäste einer Party im Ost­kur­ven­saal. In bei­den Fäl­len wurde sei­tens der Ermitt­lungs­be­hör­den ver­sucht, die Tat zu ent­po­li­ti­sie­ren. Beim Ost­kur­ven­saal-Pro­zess machte eine breit ange­legte Kam­pa­gne damals auf den poli­ti­schen Hin­ter­grund der Tat aufmerksam.

Schwe­rer ras­sis­ti­scher Angriff in der „Klause 38“

18. Mai 2012, Bre­men. Bereits Ende März atta­ckierte ein 27-Jäh­ri­ger Nazi aus der süd­li­chen Bre­mer Region in der Kneipe „Klause 38“ am Her­den­tor­stein­weg einen Men­schen auf­grund des­sen „Migra­ti­ons­hin­ter­grund“. Das Opfer wurde u.a. durch das Zuste­chen mit einer abge­bro­che­nen Bier­fla­sche am Hals schwer ver­letzt. Die Poli­zei nahm den Nazi, der ihr als „rech­ter Gewalt­tä­ter“ im Zusam­men­hang mit Fuß­ball­spie­len bekannt sei, Anfang Mai fest. Er soll eine auf­fäl­lig auf den Hals täto­wierte „28“ haben, ein Zah­len­code für die ver­bo­tene Nazi­or­ga­ni­sa­tion „Blood & Honour“ (dt: „Blöd & Hörig“). Wei­ter­le­sen

Es gibt kein Bier in Wildeshausen...

12. Mai 2012, Wil­des­hau­sen. Ein in Wil­des­hau­sen geplan­tes „Rock gegen Rechts“ wird auf­grund inak­zep­ta­bler Auf­la­gen durch den Wil­des­hau­ser Bür­ger­meis­ter Kian Shahidi abge­sagt. Eigent­lich eher eine Pro­vinz­posse, aber lest selbst (und soli­da­ri­sche Grüße nach Wil­des­hau­sen!): taz-Arti­kel

Schwere Kör­per­ver­let­zung u.a. durch Bre­mer Nazi-Hooligans

5. Mai 2012, Bre­men. Nach dem Bun­des­li­ga­spiel zwi­schen Wer­der und Schalke greift eine Gruppe Bre­mer Hoo­li­gans im Bereich Rem­ber­ti­straße meh­rere Schal­ker an, die sich auf dem Weg zum Bahn­hof befin­den. Dabei wird einer der Schalke-Fans durch Fuß­tritte schwer am Kopf verletzt.

Mitte Mai fin­den auf­grund die­ses Vor­falls bei vier Tat­ver­däch­ti­gen Haus­durch­su­chun­gen durch die Poli­zei statt: bei Andre Sage­mann und Sebas­tian E. in Weyhe sowie Rene Will­a­mow­ski und Jens M. in Oster­holz-Scharm­beck. Der Bre­mer Staats­an­walt­schaft zufolge hat Will­a­mow­ski als Haupt­ver­däch­ti­ger die lebens­ge­fähr­li­chen Tritte gegen den Kopf mitt­ler­weile gestan­den. Wei­ter­le­sen

Nazi-Opa geht in den Ruhestand

20. April 2012, Ver­den. Nach­dem vor eini­ger Zeit schon Mat­thias Schultz der NPD Ver­den den Rücken gekehrt hat, tritt nun auch der NPD­ler Rigolf Hen­nig von sei­nem Stadt- und Kreis­tags­man­dat in Ver­den zurück. Als Grund gibt er neben gesund­heit­li­chen Pro­ble­men an, den Platz für NPD-Nach­wuchs frei­ma­chen zu wol­len. Sein Man­dat gibt er an den 22-jäh­ri­gen Nazi Mar­kus Wal­ter wei­ter, der bereits bei den nie­der­säch­si­schen Kom­mu­nal­wah­len 2011 für die NPD in der Klein­stadt kandidierte.

Doch nicht nur bei der NPD Ver­den gibt es per­so­nel­len Wech­sel. Im gesam­ten Lan­des­ver­band der NPD Nie­der­sach­sen tut sich eini­ges in Sachen Rück­tritte, Man­date und Strei­te­reien. Einen aus­führ­li­chen Hin­ter­grund­be­richt dazu hat Recher­che-Nord.

Nazi­schrott mit Bre­mer Beteiligung

6. April 2012, Eschede. Am Kar­frei­tag ver­sam­meln sich um die 100 Nazis auf dem Hof des NPD-Bau­ern-Opfers Joa­chim Nahtz im nie­der­säch­si­schen Eschede. Anlass sind meh­rere Haus­durch­su­chun­gen bei und Fest­nah­men von Nazis aus dem Umfeld des „Akti­ons­büro Mit­tel­rhein“ Mitte März die­sen Jah­res. Mit­hilfe einer Ver­stei­ge­rung soll Geld für die Betrof­fe­nen gesam­melt wer­den, wes­halb von ange­reis­ten Faschos mit natio­na­lem Schrott jeg­li­cher Art nicht gegeizt wird.

Auch aus dem Bre­mer Raum haben sich einige Floh­markt­na­zis ein­ge­fun­den, die sich über die Mög­lich­keit der kos­ten­lo­sen Son­der­müll­ent­sor­gung sicht­lich freuen. Dar­un­ter Andreas Hack­mann und Mar­kus Pri­venau sowie die bei­den NPD-Nach­wuchs­na­zis Alex­an­der Greinke und Marius Lach­nik (alle aus Bre­men), Nils Budig aus Ost­fries­land sowie einige Nach­wuchs­fa­schos aus Osterholz-Scharmbeck.

Siehe auch:
Soli­da­ri­täts­ak­tion für inhaf­tierte Neo­na­zis (blick nach rechts)
Fotos von Recher­che Nord