DVU, PdB, UDP – ojemine!

Juni 2012, Bre­mer­ha­ven. Über die letz­ten Monate for­miert sich in Bre­mer­ha­ven ein neues Grüpp­chen am rech­ten Rand. Unter Füh­rung von den Ex-DVU­lern Sieg­fried Titt­man und Rudolf Barg­mann grün­det sich die „Union Deut­scher Patrio­ten“ (UDP) mit dem preis­ver­däch­ti­gen Slo­gan „Demo­kra­ti­sche Par­tei der gesell­schaft­li­chen Moral“.

Zitat Siggi: "Das Flache muss ins Eckige!"

Zitat Siggi: „Das Fla­che muss ins Eckige!“

End­stufe spielt in Sachsen-Anhalt

Konzertflyer

26. Mai 2012, Nien­ha­gen in Sach­sen-Anhalt. Zum wie­der­hol­ten Mal fin­det in Nien­ha­gen (Sach­sen-Anhalt) ein Nazi-Kon­zert statt, dies­mal unter dem Namen „Live in Deutsch­land“. Neben der Bre­mer Nazi­band „End­stufe“ spie­len „Faust­recht“ aus Bay­ern, „Les Vil­ains“ aus Bel­gien, „Legit­tima Offesa“ aus Ita­lien sowie „Trio Bras­sic“ aus den USA.

Die Ver­an­stal­tung gilt als eines der größ­ten inter­na­tio­na­len Rechts­rock­kon­zerte, ca. 1200 Besu­cher aus der euro­päi­schen Nazi­szene rei­sen an. Im Publi­kum sind auch meh­rere dut­zend Nazis­kins aus dem Bre­mer Raum vertreten.

Orga­ni­siert wird das Kon­zert von Oli­ver Malina, der als Füh­rungs­per­son des Nazi-Netz­werks „Honour & Pride“ gilt, der mut­maß­li­chen Nach­fol­ge­struk­tur des im Jahr 2000 in Deutsch­land ver­bo­te­nen „Blood & Honour“. Da ver­wun­dert das Ban­ner von „Hounor & Pride“ auf der Bühne wenig. Wei­ter­le­sen

Nazi­hools ver­let­zen Jugendliche

19. Mai 2012, Wunstorf. Rund 20 Nazi­hools über­fal­len eine Tech­no­party in der „Wohn­welt“ am Bahn­hof in Wunstorf. Dabei wer­den zehn Jugend­li­che ver­letzt, zwei von ihnen schwer. Unter den Nazi­hools sind etli­che Mit­glie­der der Grup­pen „Stan­darte Bre­men“ und „Nord­sturm Brema“.

Im Som­mer 2011 stan­den einige von ihnen bereits wegen eines ver­gleich­ba­ren Fal­les vor Gericht, damals ging es um den gewalt­sa­men Über­fall auf Gäste einer Party im Ost­kur­ven­saal. In bei­den Fäl­len wurde sei­tens der Ermitt­lungs­be­hör­den ver­sucht, die Tat zu ent­po­li­ti­sie­ren. Beim Ost­kur­ven­saal-Pro­zess machte eine breit ange­legte Kam­pa­gne damals auf den poli­ti­schen Hin­ter­grund der Tat aufmerksam.

Schwe­rer ras­sis­ti­scher Angriff in der „Klause 38“

18. Mai 2012, Bre­men. Bereits Ende März atta­ckierte ein 27-Jäh­ri­ger Nazi aus der süd­li­chen Bre­mer Region in der Kneipe „Klause 38“ am Her­den­tor­stein­weg einen Men­schen auf­grund des­sen „Migra­ti­ons­hin­ter­grund“. Das Opfer wurde u.a. durch das Zuste­chen mit einer abge­bro­che­nen Bier­fla­sche am Hals schwer ver­letzt. Die Poli­zei nahm den Nazi, der ihr als „rech­ter Gewalt­tä­ter“ im Zusam­men­hang mit Fuß­ball­spie­len bekannt sei, Anfang Mai fest. Er soll eine auf­fäl­lig auf den Hals täto­wierte „28“ haben, ein Zah­len­code für die ver­bo­tene Nazi­or­ga­ni­sa­tion „Blood & Honour“ (dt: „Blöd & Hörig“). Wei­ter­le­sen

Es gibt kein Bier in Wildeshausen...

12. Mai 2012, Wil­des­hau­sen. Ein in Wil­des­hau­sen geplan­tes „Rock gegen Rechts“ wird auf­grund inak­zep­ta­bler Auf­la­gen durch den Wil­des­hau­ser Bür­ger­meis­ter Kian Shahidi abge­sagt. Eigent­lich eher eine Pro­vinz­posse, aber lest selbst (und soli­da­ri­sche Grüße nach Wil­des­hau­sen!): taz-Arti­kel

Schwere Kör­per­ver­let­zung u.a. durch Bre­mer Nazi-Hooligans

5. Mai 2012, Bre­men. Nach dem Bun­des­li­ga­spiel zwi­schen Wer­der und Schalke greift eine Gruppe Bre­mer Hoo­li­gans im Bereich Rem­ber­ti­straße meh­rere Schal­ker an, die sich auf dem Weg zum Bahn­hof befin­den. Dabei wird einer der Schalke-Fans durch Fuß­tritte schwer am Kopf verletzt.

Mitte Mai fin­den auf­grund die­ses Vor­falls bei vier Tat­ver­däch­ti­gen Haus­durch­su­chun­gen durch die Poli­zei statt: bei Andre Sage­mann und Sebas­tian E. in Weyhe sowie Rene Will­a­mow­ski und Jens M. in Oster­holz-Scharm­beck. Der Bre­mer Staats­an­walt­schaft zufolge hat Will­a­mow­ski als Haupt­ver­däch­ti­ger die lebens­ge­fähr­li­chen Tritte gegen den Kopf mitt­ler­weile gestan­den. Wei­ter­le­sen

Nazi-Opa geht in den Ruhestand

20. April 2012, Ver­den. Nach­dem vor eini­ger Zeit schon Mat­thias Schultz der NPD Ver­den den Rücken gekehrt hat, tritt nun auch der NPD­ler Rigolf Hen­nig von sei­nem Stadt- und Kreis­tags­man­dat in Ver­den zurück. Als Grund gibt er neben gesund­heit­li­chen Pro­ble­men an, den Platz für NPD-Nach­wuchs frei­ma­chen zu wol­len. Sein Man­dat gibt er an den 22-jäh­ri­gen Nazi Mar­kus Wal­ter wei­ter, der bereits bei den nie­der­säch­si­schen Kom­mu­nal­wah­len 2011 für die NPD in der Klein­stadt kandidierte.

Doch nicht nur bei der NPD Ver­den gibt es per­so­nel­len Wech­sel. Im gesam­ten Lan­des­ver­band der NPD Nie­der­sach­sen tut sich eini­ges in Sachen Rück­tritte, Man­date und Strei­te­reien. Einen aus­führ­li­chen Hin­ter­grund­be­richt dazu hat Recher­che-Nord.

Völ­ki­sche Eierei

6.–9. April 2012, Dorf­mark. Der völ­kisch-ras­sis­ti­sche „Bund für Got­ter­kennt­nis“ („Luden­dorf­fer“) trifft sich zu sei­ner jähr­li­chen Oster­ta­gung in Dorf­mark, meh­rere Anhän­ger der „Welt­an­schau­ungs­ge­mein­schaft“ tref­fen sich über das gesamte Oster­wo­chen­ende in den Gast­stät­ten „Deut­sches Haus“ und „Hotel zur Post“.

Am Kar­frei­tag fin­det am Bahn­hof eine anti­fa­schis­ti­sche Gegen­demo statt, ca. 150 Teilnehmer_innen ver­su­chen zum Ver­samm­lungs­ort der Luden­dorf­fer zu gelan­gen. Nach­dem es gelingt, eine Poli­zei­ab­sper­rung zu durch­bre­chen, wird die Demo von der Poli­zei gestoppt. Der Nazi Stef­fen Hupka greift im Ver­lauf der Tagung zwei Jour­na­lis­ten vor dem „Deut­schen Haus“ an, wodurch deren Equip­ment zer­stört wird. Anwe­sende Poli­zei­be­amte sehen aber kei­nen unmit­tel­ba­ren Handlungsbedarf.

Siehe auch: Fotos von Recher­che Nord

Nazi­schrott mit Bre­mer Beteiligung

6. April 2012, Eschede. Am Kar­frei­tag ver­sam­meln sich um die 100 Nazis auf dem Hof des NPD-Bau­ern-Opfers Joa­chim Nahtz im nie­der­säch­si­schen Eschede. Anlass sind meh­rere Haus­durch­su­chun­gen bei und Fest­nah­men von Nazis aus dem Umfeld des „Akti­ons­büro Mit­tel­rhein“ Mitte März die­sen Jah­res. Mit­hilfe einer Ver­stei­ge­rung soll Geld für die Betrof­fe­nen gesam­melt wer­den, wes­halb von ange­reis­ten Faschos mit natio­na­lem Schrott jeg­li­cher Art nicht gegeizt wird.

Auch aus dem Bre­mer Raum haben sich einige Floh­markt­na­zis ein­ge­fun­den, die sich über die Mög­lich­keit der kos­ten­lo­sen Son­der­müll­ent­sor­gung sicht­lich freuen. Dar­un­ter Andreas Hack­mann und Mar­kus Pri­venau sowie die bei­den NPD-Nach­wuchs­na­zis Alex­an­der Greinke und Marius Lach­nik (alle aus Bre­men), Nils Budig aus Ost­fries­land sowie einige Nach­wuchs­fa­schos aus Osterholz-Scharmbeck.

Siehe auch:
Soli­da­ri­täts­ak­tion für inhaf­tierte Neo­na­zis (blick nach rechts)
Fotos von Recher­che Nord

Not­wehr gegen Nazi-Angriff

7. Februar 2012, Del­men­horst. Mit einem Frei­spruch endet im Amts­ge­richt Del­men­horst ein Ver­fah­ren aus dem letz­ten Jahr. Einem Anti­fa­schis­ten aus Bre­men wurde vor­ge­wor­fen, den Del­men­hors­ter Nazi­schlä­ger Mario Mül­ler atta­ckiert zu haben. So jeden­falls die Sicht­weise des wegen zahl­rei­chen Gewalt­ta­ten vor­be­straf­ten Nazis. Dass die­ser die Gruppe von lin­ken Jugend­li­chen und zwei Sozi­al­ar­bei­tern aber selbst mit einer in eine Socke gewi­ckel­ten Han­tel­mut­ter (laut Gericht ein selbst­ge­bas­tel­ter Tot­schlä­ger) samt Zahn­schutz atta­kierte und ihnen erheb­li­che Ver­let­zun­gen zufügte, ver­schweigt er natür­lich. Fotos, die ihn bei der Aktion zei­gen, las­sen jedoch wenig Zwei­fel. Auch der Ober­bür­ger­meis­ter de la Lanne wird als Zeuge geführt, er hatte die Aktion aus dem Rat­haus her­aus beob­ach­tet. Wei­ter­le­sen

Antifa-Demo nach Nazi-Gewalt in Delmenhorst

4. Februar 2012, Del­men­horst. Über 300 Men­schen demons­trie­ren in Del­men­horst gegen rechte Gewalt. Anlass hier­für ist der Bei­nahe-Mord an einen Punk, der am Rande eines Kon­zerts der Bre­mer Hoo­li­gan-Band „Kate­go­rie C“ ange­grif­fen und lebens­ge­fähr­lich ver­letzt wurde. Kate­go­rie C spielte damals unter dem Namen „H.E.R.M.“ Akku­s­tik­ver­sio­nen ihrer Lie­der in der Del­men­hors­ter Kneipe „Die Szene“. Wei­ter­le­sen

Mord­ver­such bei KC-Konzert

28. Januar 2012, Del­men­horst. Die rechte Bre­mer Hoo­lig­an­band „Kate­go­rie C – Hung­rige Wölfe“ spielt unter dem Namen „H.E.R.M.“ in der Del­men­hors­ter Kneipe „Die Szene“. Unter den Gäs­ten befin­den sich einige Nazi-Hoo­li­gans der „Stan­darte Bre­men“ und etli­che Nazis aus Del­men­horst. Im Laufe des Abends ver­letzt eine grö­ßere Gruppe von Kon­zert­gäs­ten meh­rere vor­bei­lau­fende alter­na­tive Jugend­li­che mit Base­ball­schlä­gern und Fla­schen teil­weise schwer. Die Kneipe dient schon seit län­ge­rem regio­na­len Nazis und Nazi-Hoo­li­gans als Treff­punkt, ihr Besit­zer Peter Piskalla wird den Hells-Angels-nahen „Red Devils“ zuge­rech­net. Wei­ter­le­sen