Böses Ende

BÖSE HALT'S MAUL!6. Februar 2002, Bremen. Einen Tag nachdem die seit Wochen von den Behörden terrorisierte Familie El-Zein in die Türkei abgeschoben wurde, soll im Goethe-Theater eine Diskussionsveranstaltung unter dem Thema „Leben mit vielen Kulturen“ stattfinden. Eingeladen unter anderem: Bremens „Innenarsch und Polit-Rassist“ (Zitat eines Demonstranten) Kuno Böse.

Als ca. 200 Menschen ihrem Wut über die Ereignisse minutenlang Luft machen („Abschiebung macht Böse!“), wird die Veranstaltung schließlich abgebrochen. Personenschützer hatten den vor Wut kochenden Senator zuvor mit Regenschirmen vor Wurfgeschossen schützen müssen. BÖSE HALT DEIN RASSISTISCHES MAUL!!!

Siehe auch: Puterrot, geduzt und ausgebuht (taz Bremen)

Nazi-Aufmarsch in Bielefeld

Florian Cordes

Florian Cordes

2. Februar 2002, Bielefeld. Trotz antifaschistischer Proteste marschieren knapp 1000 KameradInnen in einem weiträumig abgesperrten Wohnbezirk. Unter ihnen wieder einmal eine größere Gruppe aus dem Bremer Raum.

Ebenfalls dabei (Foto): Florian „Blue Eyed“ Cordes (JN-Landesvorsitzender Niedersachsen aus Brinkum bei Bremen) mit dunkelblauer Natursonnenbrille (sollten sie alle tragen!).

Nazis in Papenburg

27. Januar 2002, Papenburg. 15 Hanseln vom „Nationalen Widerstand Ostfriesland“ (NWO) „demonstrieren“ am 27. Januar 2002 in Papenburg (Emsland) „gegen Euro und Europa“. Dabei werden sie von einem RTL-Kamerateam gefilmt. SPIEGEL-TV sendet den Beitrag einen Tag später im Rahmen eines Berichts zur V-Mann-Affäre bei der NPD. Weiterlesen

Kein Nazi-Aufmarsch in Osterholz-Scharmbeck

8. Dezember 2001, Osterholz-Scharmbeck. Da die örtlichen Naziblagen sich anscheinend inzwischen anzahl- und oberlippenbartmäßig groß genug fühlen, kommen sie auf die wirre Idee, die Straßen von OHZ „per Aufmarsch zu erobern“ (JN-Strategie). Schlauerweise sehen die regionalen Kameraden aber bald ein, dass ihnen dies sowieso nur für ein Stündchen hinter einem riesigen Polizeiaufgebot gelingen würde und dass sie danach für lange lange Zeit nichts mehr zu lachen hätten. Das würden wir genauso sehen!

Trotz der Absage des Aufmarsches gibt es eine Antifa-Kundgebung mit Büchertisch in der Osterholzer Innenstadt.

Landesparteitag der Bremer NPD

Wrieden

Wrieden

Görmann

Görmann

2. Dezember 2001, Bremen. Zum schwach besuchten Parteitag treffen sich die bekannten Verdächtigen aus Bremen, Bremerhaven sowie dem Bremer Umland und bestätigen Jörg Wrieden (Bremen-Nord) als Landesvorsitzenden und Horst Görmann (Bremerhaven) als seinen Stellvertreter in ihren Ämtern.

Faschos ziehen durch Bremerhaven

13. Oktober 2001, Bremerhaven. In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 2001 ziehen etwa 50 Nazis nach einem Trinkgelage in einer Kneipe durch die Bremerhavener Innenstadt. Bei ihrem „Streifzug durch die Gemeinde“ (O-Ton Bullerei) treffen sie in der City auf eine etwa gleich große Gruppe von Jugendlichen. Nach einigen Parolen beginnen die Faschos eine Schlägerei. Die bereits alarmierte Polizei nimmt im Verlauf der Auseinandersetzung 4 Faschos und einen Jugendlichen fest. Ein Polizist beklagt am Ende Verletzungen, außerdem werden zwei Streifenwagen beschädigt. Die Polizei teilt der Presse noch mit, dass dieser Vorfall niemanden beunruhigen müsse. In „Fishtown“ selbst gäbe es keine organisierte Fascho-Szene, lediglich ein paar Einzelpersonen wären dem rechten Spektrum zuzuordnen. Das ist einfach großer Quatsch. So gibt es in BHV nicht nur einen starken DVU-Landesverband (mit öffentlichem Büro) – seit längerem machen sich auch Nazis von NPD/JN oder vom „Kameradschaftsbund Bremerhaven“ dort unbeliebt.

Es bleibt dabei – in Bremerhaven und anderswo: Faschistische Strukturen aufdecken, angreifen, zerschlagen!

Rechtes Hooligan-Konzert

13. Oktober 2001, Bremen. Die rechte Hooligan-Band „Kategorie C“ aus Bremen veranstaltet am Samstag ein Konzert in der Gottlieb-Daimler-Str. in Bremen-Brinkum. Unter den Augen von Polizei und Verfassungsschutz treffen sich am frühen Abend etwa 300 rechte Hools, Glatzen und Nazis. Der Abend verläuft dann aus Sicht der Faschos auch ziemlich ruhig.

Interessant: Das Konzert findet im Clubhaus des Rockerclubs „Blazes“ statt. Bei den „Blazes“ sind mittlerweile mehrere Nazis untergekrochen, u.a. die Bremen-Norder Nazi-Glatze Andre „Schachti“ Schacht.
Auch interessant: Der Kategorie-C-Musiker Hannes Ostendorf (Bruder von Henrik „Ossi“ Ostendorf) war Anfang der 90er Jahre an dem Brandanschlag auf ein Flüchtlingswohnheim in Bremen-Schwachhausen beteiligt.
Interessante Frage: Warum spielen Punk/Oi-Bands wie „Scapegoats“ samt Anhang bei solchen Konzerten?
NAZIROCK FUCK OFF!

Anschläge auf das KUZ

30. September 2001, Osterholz-Scharmbeck. Neonazis aus dem Raum Osterholz-Scharmbeck/Bremen-Nord verüben in der Woche vor dem 30. September drei Farbanschläge auf das Kulturzentrum Kleinbahnhof. Sie werfen mehrere Farbbomben gegen die Fassade und schmieren große Hakenkreuze an die Wände.

Das KUZ war in der vergangenen Zeit häufiger das Ziel rechter Anschläge. Unzählige nachts eingeworfene Fensterscheiben und versuchte Angriffe gegen NutzerInnen des Hauses lassen auf ein gewachsenes Ego der Nazis in OHZ schließen.

Nazis passt bloß auf!!!

Von 10 auf 0 in 20 Sekunden

11. September 2001, Bremen-Nord. Im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus soll eine Veranstaltung mit Jan-Phillip Reemtsma stattfinden, er will einen Vortrag über die Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944“ halten. Einige Antifas wollen vor dem Vortrag Flugblätter verteilen, um auf die immer stärker werdende Neonazi-Szene – vor allem im Bremer Norden – aufmerksam zu machen. Bei ähnlichen Veranstaltungen mit Reemtsma in Hameln und Nienburg gab es Störaktionen von Neonazis. Dieses Szenario soll in Bremen-Vegesack verhindert werden. Weiterlesen

Nazi-Übergriffe in ROW

September 2001, Rotenburg/Wümme. In Hemsbünde und Rotenburg/Wümme hat sich eine Gruppe der Jungen Nationaldemokraten (JN) gegründet. Nach Gründung dieser Gruppe wurde in Hemsbünde nachts eine Scheibe von einem Auto einer bekannten WG eingeschlagen. Desweiteren wurden Skinheads mit dem Autokennzeichen SFA-..-.. in Rotenburg/Wümme gesichtet, die einen Punk durch die Stadt hetzten. In den Berufsbildenen Schulen (BBS) werden durch die JN-Gruppe zunehmend Flugzettel und Broschüren verteilt. Kopf dieser Gruppe ist Marcus Rencken, wohnhaft in Hemsbünde. Sein älterer Bruder ist für die Verbindungen, die diese Gruppe aufbaut und aufbauen will, verantwortlich.

Nazis werden frech

1. September 2001, Oldenburg. In Oldenburg traut sich die NPD das erste Mal seit 10 Jahren (!), einen Infostand in der Oldenburger City zu veranstalten. Außer der Oldenburger Stammmannschaft sind zur Unterstützung auch Nazis aus Bremen und dem Umland anwesend (u.a. Ulrich Droste). Leider werden die ca. 30 Faschos erst auf dem nach Hauseweg von etwa 50 AntifaschistInnen angegangen, die Polizei verhindert einen „direkten Kontakt“…

Nach diesem grandiosen Erfolg der NPD Oldenburg organisieren die Faschos am 8. September 2001 dann eine Neuauflage in Sachen Infotisch. Diesmal müssen sie allerdings von mehreren Hundertschaften Polizei geschützt und eskortiert werden. Etwa 100 Leute zeigen der NPD diesmal mit aller Deutlichkeit, dass es für sie keinen Platz in Oldenburg oder anderswo gibt: Nachdem der NPD-Stand abgebaut ist gibt es eine kleine Spontandemo zur Geschäftsstelle der NPD. (Bei den Kommunalwahlen erreicht die NPD letzten Endes übrigens 0,8%, das ist ungefähr 1/3 weniger als bei den letzten Wahlen. Ooooh…!)