Auf­mu­cken 2 in Weyhe

1. Juni 2002, Weyhe. Das zweite „Rock gegen Rechts“ in Weyhe ist auch in die­sem Jahr mit 800 Men­schen wie­der sehr gut besucht. Aller­dings ver­ste­hen wohl zwei „Freie Natio­na­lis­ten“ aus Weyhe das Motto der Ver­an­stal­tung nicht ganz. Beim Ver­such ihnen etwas aus­führ­li­cher zu erläu­tern, was mit „Rock gegen Rechts“ gemeint ist, holt sich Sebas­tian Lutz nasse Füße – er hat es plötz­lich sehr eilig und nahm die Abkür­zung durch den Rat­haus­teich. Sein CS-Gas sprü­hen­der „Kame­rad“ muss dage­gen mit etwas nach­drück­li­che­ren Mit­teln zur Räson gebracht werden.

Unter­des­sen ver­an­stal­tet Robert „Affe vom Dienst“ Warne­cke mit etwa acht Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den eine „Pro­test­kund­ge­bung“ gegen „Auf­mu­cken 2“. Diese besteht dar­aus, auf dem Wey­her Markt­platz ein Trans­pa­rent zu ent­rol­len, ein Grup­pen­foto zu schie­ßen und schnell wie­der zu ver­schwin­den. Anschei­nend weiß er ziem­lich genau, wie das Motto des Tages zu deu­ten war.

Ras­sis­ti­scher Angriff

20. Mai 2002, Caden­berg bei Cux­ha­ven. Ein 32-jäh­ri­ger Deut­scher, der laut Poli­zei als „gewalt­tä­tig und aus­län­der­feind­lich“ bekannt war, tritt am Pfingst­wo­chen­ende die Woh­nungs­tür einer liba­ne­si­schen Flücht­lings­fa­mi­lie ein und schlägt auf die dort woh­nende Frau und ihren Mann ein. Die­ser wehrt sich schließ­lich mit einem Küchen­mes­ser und ver­letzt den Angrei­fer in Not­wehr dabei so stark, dass er Stun­den spä­ter stribt.

Antifa-Kund­ge­bung und Spontandemo

11. Mai 2002, Bre­men-Blu­men­thal. Etwa 150 Leute demons­trie­ren am Vor­mit­tag gegen das Erstar­ken der Nazi-Szene in Bre­men-Nord. Am Rande kommt es zu einer hand­fes­ten Schlä­ge­rei mit einem Teil der „Kame­rad­schaft Bre­men-Nord“, da einige ihrer Mit­glie­der die Kund­ge­bung aus der Kneipe des Hotels „Union“ beob­ach­ten. Ergeb­nis sind Ver­letzte auf bei­den Sei­ten sowie lächer­li­che Hel­den­ge­schich­ten der betrof­fe­nen (getrof­fe­nen) Nazis auf der Bre­mer NPD-Seite. Vor der Woh­nung des Nazis Andre Hee­ren in der Rudolf-Breit­scheidt-Str. 2 gibt es noch eine kurze Kund­ge­bung. Wei­ter­le­sen

Info­stand in Verden

11. Mai 2002, Ver­den. Knapp 25 Papp­na­sen aus Bre­men und Umzu, Ost­fries­land und Osna­brück (ganz schön weit weg für eine schlag­kräf­tige Orga­ni­sa­tion!) ste­hen sich 2 Stun­den lang in der Ver­de­ner Innen­stadt die Beine in den Bauch. Eine kurz­zei­tige Beset­zung des Plat­zes wird von ca. 150 Bul­len nach kur­zer Zeit been­det, danach trennt eine Poli­zei­kette die ca. 50 Anti­fas von den Nazis.

Nazi­auf­marsch in Göttingen

1. Mai 2002, Göt­tin­gen. Das NPD/JN-Spek­trum aus der Bre­mer Region ver­bringt den 1. Mai im Kame­ra­den­kreis auf den Stra­ßen von Göt­tin­gen. Wir hof­fen dass alle Anti­fas, die nicht in Göt­tin­gen waren, wenigs­tens woan­ders auf ihre Kos­ten gekom­men sind.

Nasse Nasen in Barsinghausen

27. April 2002, Bar­sing­hau­sen. Wie­der ein­mal ist Bar­sing­hau­sen Akti­ons­feld der nie­der­säch­si­schen NPD/JN. Nach­dem die Poli­zei den Ort in eine (fast) anti­f­afreie Zone ver­wan­delt hat, mar­schie­ren knapp 60 Ewig­gest­rige bei strö­men­dem Regen durch men­schen­leere Stra­ßen – ein Vier­tel davon kommt aus dem Bre­mer Raum.

Haus­durch­su­chung auch in Delmenhorst

25. April 2002, Del­men­horst. Im Rah­men einer bun­des­wei­ten Durch­su­chungs­welle gegen die im Herbst 2000 ver­bo­tene Nazis­kin-Orga­ni­sa­tion „Blood and Honour“ durch­sucht die Poli­zei auch ein Objekt in Del­men­horst. Lei­der haben wir das sonst übli­che Durch­su­chungs­pro­to­koll der Poli­zei dies­mal nicht erhal­ten – viel­leicht kann uns jemand ande­res über Details informieren?

Auch 88-Fei­ern in Bremen?!

20. April 2002, Bre­men. Teil 1: Schon am Nach­mit­tag gam­meln bis zu 40 Nazis und Nazi-Freunde beim Kolo­ni­al­denk­mal hin­ter dem Haupt­bahn­hof rum. Nach­dem um die 10 anstän­dige Bür­ger die not­wen­dige anti­fa­schis­ti­sche Stra­ßen­rei­ni­gung durch­ge­führt haben, kann die Poli­zei nur noch mit einem Platz­ver­weis für die Nazis nach­le­gen. Diese lösen sich dar­auf­hin auf, eine grö­ßere Gruppe treibt sich noch eine Zeit lang im Stadt­teil Walle herum.

Teil 2: An der Gedenk­stätte des KZ-Außen­la­gers „Bahrs­p­late“ in Bre­men-Blu­men­thal tref­fen am Abend ca. 25 Glat­zen zusam­men. Die Nazis aus dem Spek­trum der „Kame­rad­schaft Bre­men-Nord“ sowie der NPD/JN Bre­men las­sen sich voll­lau­fen, bis sie von ihren Freun­den und Hel­fern schließ­lich des Plat­zes ver­wie­sen werden.

Unsere Tages­lo­sung: Nazis folgt eurem Führer!

Bre­mer NPD-Chef Wrie­den verurteilt

19. April 2002, Bre­men. Der 41-jäh­rige Lan­des­ver­bands­vor­sit­zende der Bre­mer NPD, Jörg-Hen­drik Wrie­den, wird wegen Volks­ver­het­zung und Ver­wen­dung von Nazi-Sym­bo­len zu einem Jahr Frei­heits­strafe (aus­ge­setzt auf 3 Jahre Bewäh­rung) verurteilt.

Tag der offe­nen Tür am Bre­mer Flughafen

14. April 2002, Bre­men. Ca. 150 Leute ver­an­stal­ten einen „Tag der offe­nen Tür“ am Bre­mer Flug­ha­fen. Die Aktion unter dem Motto „Bre­mer Air­port – Abschiebe Tat­ort“ ist Teil der Kam­pa­gne gegen die Abschie­bung von über 500 staa­ten­lo­sen kur­di­schen Liba­ne­sIn­nen aus Bre­men. Wei­ter­le­sen

Antifa-Demo in Aurich

23. März 2002, Aurich. Kleine aber kna­ckige Antifa-Demo in Aurich. Unge­fähr 200 Men­schen sind der Mei­nung: AURICH BLEIBT SCHAURICH!

JN-/NPD-Stand in Verden

Ulrich Droste16. März 2002, Ver­den. Ca. 20 Nazis machen am Vor­mit­tag einen Info­stand in der Ver­de­ner Fuß­gän­ger­zone. Nach dem Abbau des Stan­des grei­fen die Nazis mit Holz­lat­ten bewaff­net Anti­fas an. Feder­füh­rend ist dabei der Mana­ger (von Füh­rer wol­len wir nicht reden) des JN-Ord­nungs­diens­tes, Ulrich Droste.

Nazi-Kund­ge­bung in Barsinghausen

9. März 2002, Bar­sing­hau­sen. JN-Nazis aus dem Bre­mer Umland unter­stüt­zen die NPD-Kund­ge­bung in Bar­sing­hau­sen bei Han­no­ver, das eine Schwer­punkt­re­gion im Bun­des­tags­wahl­kampf der nie­der­säch­si­schen NPD/JN ist. Die Poli­zei ver­hin­dert mit einem Groß­auf­ge­bot direk­ten anti­fa­schis­ti­schen Protest.

Wie­der Nazi-Auf­marsch in Bielefeld

2. März 2002, Bie­le­feld. Zwei­ter Auf­marsch inner­halb eines Monats anläss­lich der Wehr­machts-Aus­stel­lung. Wie­der ein­mal räumt der Poli­zei­staat einen Stadt­teil für die Nazis frei. Wie­der dabei: Kame­ra­den und Kame­ra­din­nen aus unse­rer Region.

Schill erweckt Lei­chen der Bre­mer Statt-Partei

23. Februar 2002, Bre­men. Die Ham­bur­ger Schill-Par­tei tut sich mit der Bre­mer Statt-Par­tei zusam­men, um zur Bürt­ger­schafts­wahl 2003 anzu­tre­ten. Der bis­he­rige Statt-Par­tei-Chef Jan Timke (31 Jahre, Poli­zei­be­am­ter) ist von nun an als „kom­mis­sa­ri­scher Koor­di­na­tor“ für den Auf­bau der Schill-Par­tei in Bre­men ver­ant­wort­lich. Wir wün­schen viel Spaß beim Totentanz!