Dummheit verjährt nicht

August 2007, Bremen. Anlässlich des Todestages des Hitler-Stellvertreters und Naziverbrechers Rudolf Hess finden bundesweit Aktionen von Nazis statt. So auch in Bremen, in mehreren Stadtteilen wird mit Schablonen das Konterfei von Hess und der Spruch „Märtyrer sterben nie“ gesprüht. Henrik Ostendorf fährt außerdem vom 13.-17. August zusammen mit Nils Larisch in einem LKW quer durch Deutschland, auf welchem Naziparolen bezüglich des Ablebens ihres Idols zu lesen sind. Der Bremer Nazi-Hool Ostendoof ist zudem der Verantwortliche einer Homepage mit entsprechendem Inhalt (46jahre.de).

MÄRTYRER STERBEN NIE – RUDOLF HESS STARB 1987…

Die "furchtlosen Fahrer auf den Straßen des Führers" (Zitat Homepage) Henrik Ostendorf und Nils Larisch vor der Nazikarre

Die „furchtlosen Fahrer auf den Straßen des Führers“ (Zitat Homepage) Henrik Ostendorf und Nils Larisch vor der Nazikarre

Auf’n Arsch statt Aufmarsch

Silvio Reinhold Krug

Silvio Reinhold Krug

28. Juli 2007, Wilhelmshaven. Eigentlich soll in Wilhelmshaven eine Kundgebung der NDB („National-Sozialistischen Bewegung Deutschlands“) unter dem Motto „Schluss mit der Fremdherrschaft“ stattfinden. Die angebliche „Besatzung Deutschlands“ durch „Usrael“ und die „USA“ soll thematisiert werden. Organisiert wird sie vom „Bundesvorsitzenden“ des NBD, dem seit einem Jahr in der „Szene“ aktiven Silvio Reinhold Krug.

Das Engagement einiger AntifaschistInnen hat allerdings die Bemühungen des Organisatoren zur Farce werden lassen.

Antifademo in Verden

21. Juli 2007, Verden. Unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ demonstrieren ca. 70 Menschen um auf die Nazistrukturen in Verden und dem Umland aufmerksam zu machen. Gerade wegen der 2008 anstehenden Landtagswahl ist wieder damit zu rechnen, dass die Nazis im Landkreis in die Nervoffensive gehen und ihre Propaganda verbreiten werden. Um dem braunen Pack entgegenzuwirken, ist es wichtig, die örtlichen linken und antifaschistischen Strukturen zu unterstützen und z. B. das selbstverwaltete Jugendzentrum zu erhalten. Die Demo wird von einem riesigen Polizeiaufgebot begleitet.

Schwarzer Block in der Innenstadt

17. Juli 2007, Bremen. Mehrere als PolizistInnen verkleidete Personen platzieren einen großen schwarzen Block auf dem Bremer Marktplatz. Vor Ort weisen sie durch gespielte Szenen auf Polizeirepression und die damit verbundene Kriminalisierung politisch aktiver Menschen hin. Im Anschluss ziehen die falschen Bullen mit ihrem schwarzen Block dann in einer Spontandemonstration vom Domshof in Richtung Ziegenmarkt.

Siehe auch: Schwarzer Block in Bremen gesichtet (indymedia-Artikel)

Nazis werden in Lüneburg ausgelacht

14. Juli 2007, Lüneburg. Rund 150 Nazis marschieren von großem Protest begleitet durch Lüneburg. Einige der GegendemonstrantInnen schaffen es auf die Route zu kommen und zwingen den Aufmarsch dadurch zu einem spontanen Richtungswechsel. Am Rande der Aufmarschroute sind etliche Plakate und Transparente angebracht, die den Nazis verständlich machen, dass sie sich doch bitte verpissen sollen. Auch aus Bremen reisen einige TeilnehmerInnen des braunen Aufzugs mit dem Bus an.

Siehe auch: Nazidemo in Lüneburg (indymedia-Artikel)

Rene Bischoff verurteilt

Rene Bischoff

Rene Bischoff

Juli 2007, Nienburg. Das Amtsgericht Nienburg verurteilt den 28-jährigen Nazi Rene Bischoff zu einer Bewährungsstrafe von 5 Monaten, zusätzlich muss er 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Bischoff hatte über seinen Computer rechtsextreme Lieder im Internet verbreitet.

Schon mehrmals wurde ihm der Besitz oder die Verbreitung von rechtsextremer Propaganda vorgeworfen, zuletzt im April dieses Jahres. Die zwei Einzelkämpfer Rene Bischoff und Niels Fortmann waren verantwortlich für die Webseite der „Nationalen Offensive Nienburg“, auf der antisemitische Schriften verbreitet wurden, weswegen Fortmann auch verurteilt wurde. Zur Begründung, warum er wieder nur Bewährung bekam, gab die Richterin die anstehende Geburt seines ersten Kindes an.

Stöbert man ein wenig in der Vergangenheit des Rene Bischoff fällt schnell der krasse politische Wandel dieses Mannes auf: Bei der Bundestagswahl 1998 kandidierte er noch für die APPD („Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands“) in Niedersachsen.

Tittmann endlich raus

Tittmann

Tittmann

16. Juni 2007, Bremerhaven. Das selbsternannte Aushängeschild der Bremerhavener DVU, der Bürgerschaftsabgeordnete Siggi Tittmann, teilt seinen Austritt aus der DVU mit. Offiziell gibt er an, die Nase voll zu haben von der Parteipolitik, außerdem wolle er einer Erneuerung nicht im Weg stehen.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende ist mit ein paar Jahren Unterbrechung seit 1987 in der Bremer Bürgerschaft aktiv, sein derzeitiges Mandat will er auch behalten. Der Bremerhavener DVU-Bürgerschaftsabgeordnete Anatoli Wolf schloss sich ihm an und beide zusammen bilden sie jetzt die Gruppe „Protest der Bürger“ (PdB). Dadurch hat die DVU dummerweise keinen Fraktionsstatus mehr, was ihnen vor allem finanzielle Einbußen beschert. Es gehe aber keinenfalls „gegen die DVU und Dr. Frey und seine Familie“, so Tittmann. Die Zusammenarbeit sei stets gut gewesen, und der Schritt sei ihm nicht leicht gefallen.  Weiterlesen

Fotos: Nazi-Kundgebung am 9. Juni 2007 in Nienburg

Personen, die – aus welchen Gründen auch immer – der Meinung sind dass sie hier ja nun überhaupt nicht (mehr) hingehören, raten wir nachdrücklich sich bei uns zu melden. Ansonsten bedanken wir uns wie immer im voraus für Anmerkungen und Informationen zu den abgebildeten Personen und ihren Aktivitäten. Weiterlesen

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Nazikundgebung in Nienburg

Christian Meier

Christian Meier

9. Juni 2007, Nienburg. In Nienburg nehmen 73 Nazis an einer Kundgebung der NPD und den sog. „freien Kräften Niedersachsen“ gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm teil. Im Verlauf der Veranstaltung kommt es zu mehreren gewalttätigen Übergriffen von Nazis auf GegendemonstrantInnen. Der Nazi Christian Meier (Foto) aus Nienstädt/Sülbeck (bei Stadthagen) bewegte sich zu Beginn der antifaschistischen Gegenkundgebung noch unter den Demonstranten und filmte diese aus nächster Nähe.

Siehe auch:
Fotos von allen 73 Beteiligten
NPD-Kundgebung in Nienburg (Weser) gestört (indymedia)
Kein Heimspiel für Neonazis in Nienburg (indymedia)

Nazi-Spontanaufmarsch in Lüneburg

2. Juni 2007, Lüneburg. Nachdem der bereits im Dezember 2006 angemeldete Aufmarsch in Schwerin durch das OVG doch noch verboten wurde, verlagern etwa 350 braunen Jungs und Mädels ihre Aktivitäten in die Fußgängerzone der Stadt Lüneburg. An diesem Tag spaziert eine größere NPD-Delegation aus Bremerhaven und Bremen (u.a. Michael Schäfer, Markus Privenau, Horst Görmann, Sascha Humpe und Michael Jurkeit) mit, ebenso wie Heinrich Rathjen aus Achim vom „Unabhängigen Bürgerkreis“. Weiterlesen

Kein Aufmarsch in Schwerin

2. Juni 2007, Schwerin. Ein geplanter Naziaufmarsch in Schwerin findet aufgrund rechtlicher Bestimmungen nicht statt. Trotzdem versammeln sich einige hundert Antifaschisten am Schweriner Hauptbahnhof und werden von der Polizei eingekesselt. Die Nazis führen daraufhin mehrere „Spontanaufmärsche“ durch, unter anderem in Lüneburg und am Brandenburger Tor in Berlin.

Siehe auch: Übersicht: Nazi-Kundgebungen am 2. Juni 2007 (indymedia-Artikel)

NPD-Stand in Vegesack

2. Juni 2007, Bremen-Vegesack. In der Vegesacker Fußgängerzone machen die NPDler Sascha Humpe („Jugendreferent“ des NPD-Kreisverbandes Bremen) und Lutz Henze (NPD-Ex-Knasti) mit zwei weiteren Nazis mehr oder weniger einen Infostand. Sie stehen gelangweilt herum, schämen sich sichtlich und bekommen böse Blicke zugeworfen.

NPD-Nazi verurteilt

Nils Fortmann

Nils Fortmann

15. Mai 2007, Nienburg. In Nienburg findet ein Prozess wegen Volksverhetzung statt. Angeklagt ist Nils Fortmann, weil er auf der Internetseite der NPD Nienburg die antisemitischen „Protokolle der Weisen von Zion“ veröffentlicht hatte. Angemeldet ist die NPD-Domain auf Rene Bischoff aus Eystrup. Bischoff behauptet jedoch allen Ernstes, diese Seite nie angemeldet zu haben und schiebt die Verantwortung auf Fortmann. Dieser hat nach eigener Aussage die Hetzschrift nur „zur Diskussion“ stellen wollen, wohl aber in dem Wissen, sich damit strafbar zu machen. Vor Gericht erscheint er ohne Anwalt und redet im Verlauf des Prozesses viel wirres Zeug. Weiterlesen

Fazit: Bürgerschaftswahlen in Bremen 2007

Die Bremer Bürgerschaftswahlen sind zu Ende, und mit ihnen auch der Wahlkampf. Insgesamt sind im Lande Bremen 5 Parteien/Wahlvereinigungen des rechten Spektrums angetreten: die DVU, die Republikaner, „Bremen muss leben – Die Konservativen“, „Bürger in Wut“ sowie „Ab jetzt – Bündnis für Deutschland“ (die letzten beiden nur im Wahlbereich Bremerhaven). Weiterlesen

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