8. Januar 2005, Bremen. Einen Tage nach dem Tod von Laye-Alama Conde versammeln sich knapp 150 Menschen zu einer Spontandemonstration. Ausgehend vom Ziegenmarkt im „Viertel“ zieht die Demo zum Goethe-Theater und zurück. Unterwegs fliegen vereinzelt Böller, Steine und Flaschen auf eskortierende Polizeiwagen.
Kurz nachdem die Demo wieder am Ziegenmarkt ankommt, wird eine Zivikarre des Bremer SEKs (besetzt mit zwei zivilen Bullen, die aus dem Wagen heraus die Demo beobachten) von Vermummten angegriffen und tiefergelegt. Der blaue Nissan Maxima HB-KL 251 fährt daraufhin auf 3 Rädern zu den uniformierten Kollegen auf der anderen Straßenseite.
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Brechmittelvergabe fordert Menschenleben
7. Januar 2005, Bremen. Abends um ca. 19 Uhr verstirbt Laye-Alama Conde aus Sierra Leone nach tagelangem Koma im Bremer Krankenhaus St.-Joseph-Stift an den Folgen eines Brechmitteleinsatzes. Polizeibeamte hatten ihn am 27. Dezember 2004 in der Nähe der Sielwallkreuzung aufgegriffen, da er mit Drogen gedealt haben soll. Auf der Polizeiwache wird ihm dann an Armen und Beinen gefesselt unter Zwang Brechmittel verabreicht. Der zuständige „Arzt“ des Beweissicherungsdienstes der Polizei flößt ihm über eine Nasensonde mehrere Liter Wasser in den Magen ein, bis schließlich Wasser in die Lunge läuft und Conde infolge Sauerstoffmangels zunächst ins Koma fällt.
Innensenator Röwekamp hatte noch wenige Tage vor seinem Tod den Einsatz als „verhältnismäßig“ bezeichnet und behauptet, Laye-Alama Conde hätte sich seinen Zustand durch das Zerbeißen eines „Drogenpaketes“ selbst zuzuschreiben und befände sich außer Lebensgefahr. Beide Behauptungen stellen sich im Nachhinein als Lügen heraus: Nach dem Tod des Verdächtigen finden sich in seinem Blut keinerlei Spuren von Heroin oder Kokain.
Antirassistische Initiativen wie das Antirassismusbüro Bremen engagieren sich seit Jahren gegen Brechmitteleinsätze, Laye-Alama Conde ist nicht das erste Opfer dieser polizeilichen Folterpraxis.
Nazi fährt Journalisten an
22. Dezember 2004, Verden. Bei einer erneuten Flugblatt-Verteil-Aktion vor einer Schule in Verden versuchen Nazis wieder einmal recht erfolglos, ihr Billig-Heftchen „Der Rebell“ zu verteilen. Schüler- und LehrerInnen halten von dem Scheiß herzlich wenig, so dass das Material sofort danach zerrissen im Mülleimer landet.
Bei der Abfahrt der Nazis fährt Sascha Schüler mit seinem blauen Polo TF-NI 36 einen anwesenden Journalisten an, verletzt ihn dabei und flüchtet anschließend auf den Heisenhof. Dort beschlagnahmt die Polizei dann den Wagen und Schülers Führerschein.
Schwarz-braun ist die Haselnuss
25. November 2004, Verden. Über 100 Rechtskonservative und Nazis besuchen einen Vortrag des Ex-KSK-Generals Günzel, organisiert von der „Unabhängigen Bürgergemeinschaft Achim-Verden“. Günzel war vor längerer Zeit aus seinem Amt entlassen worden, weil er dem CDUler Martin Hohmann zu seinen antisemitischen Äußerungen schriftlich gratuliert hatte. So handelte sein Vortrag dann auch von der „Ehre des Deutschen Soldaten“.
Vor dem Hotel „Niedersachsenhof“ sorgt eine Hundertschaft der Hannoveraner BePo für einen reibungslosen Ablauf, innen spielen bekannte Neonazis Security, darunter die Bremer um Andreas Hackmann und Henrik Ostendorf und die Verdener JN-Blase um Sascha Schüler und Daniel Fürstenberg.
Naumann auf dem Heisenhof
20. November 2004, Dörverden. Am Samstag spricht der bekannte Bombenbastler und Dauerredner Peter Naumann auf dem Heisenhof. Sonderlich interessant kann sein Vortrag nicht gewesen sein, denn es finden sich nur sehr wenige Zuhörer ein.
Der Besuch findet auf Einladung von Florian Cordes statt, neuerdings auch stellvertrender Bundesvorsitzender der JN. Adolf Dammann, Landesfunktionär der niedersächsischen NPD aus Buxtehude, „begeisterte“ mal wieder seine junge Zuhörerschaft mit heißen Rhythmen auf der Wandergitarre, so dass es selbst Andreas Hackmann vorzog, an der Straße mit der Presse zu plauschen.
Antifaschistischer Infodienst #3
20. November 2004, Dörverden. Cirka 50 AntifaschistInnen verteilen mehrere tausend Exemplare des Antifaschistischen Infodienst #3 in Dörverden.
Nazi-Anschlag auf DGB-Haus
18. November 2004, Bremen. Während einer Veranstaltung im DGB-Haus zum Thema „Neofaschistische Aktivitäten im Landkreis Verden“ zerstechen Nazis die Reifen eines Autos. Nach der Veranstaltumg wird die Rückseite des Gebäudes mit Farbkugeln und einer Zwille beschossen, dabei geht eine Scheibe kaputt. Im Umfeld des Veranstaltungsortes treibt sich zufälligerweise mal wieder der Anti-Antifa Andreas Hackmann mit einigen seiner Kameraden herum.
Demo gegen Rechts in Nienburg
16. November 2004, Nienburg. Über 350 Menschen demonstrieren gegen die zunehmenden Nazi-Aktivitäten in Nienburg und Umgebung. Neben ausländerfeindlichen Sprühereien und dem Verkleben von Nazi-Aufklebern wurde beim Büro des Nienburger Antirassismus-Netzwerk „Flora“ in der Nacht auf den 16. Oktober eine Fensterscheibe eingeworfen und NPD-Aufkleber in Form eines Hakenkreuzes geklebt. Scheinbar motivieren die häufigen Besuche auf dem Heisenhof die Nienburger Nazis zu gesteigerten Aktivitäten.
Sonntagsspaziergang in Dörverden
14. November 2004, Dörverden. Etwa 1000 Menschen versammeln sich am Sonntag bei der Kirche in Barme zum 1. Sonntagsspaziergang zum Heisenhof. Aufgerufen haben vor allem bürgerliche und lokale Gruppen und Vereine – bis hin zur CDU! Diese hatte auch gleich massenhaft ihre Kollegen von der Polizei mitgebracht. Insgesamt eine runde Sache, auch wenn sich in den inhaltlichen Aussagen teilweise eine erhebliche Gartenzwergmentalität widerspiegelt. Auf dem Heisenhof befindet sich die örtliche NPD/JN-Gruppe mit Unterstützung von Außerhalb. Matthias Schultz verlässt das Gelände zum Fotografieren und wird daraufhin in Gewahrsam genommen. Weiterlesen
Kundgebung der Republikaner in Oldenburg
6. November 2004, Oldenburg. Am Samstag versuchen rund 30 Republikaner, z.T. angereist aus Köthen (Sachsen-Anhalt), eine Kundgebung auf dem Schloßplatz durchzuführen. Der Platz ist schon bevor die REPs eintreffen von mehereren hundert Antifaschisten besetzt. Umzingelt von Bullenwagen in einer abgelegenen Ecke geht die Kundgebung in lautem Protest unter.
Siehe auch: REP’s in OL keine Chance (indymedia)
Anschlag auf Flüchtlingswohnheim
29. Oktober 2004, Syke. Freitagnacht werfen Unbekannte einen Brandsatz auf das Flüchtlingswohnheim in Syke. Dabei wird glücklicherweise niemand verletzt.
Nazizentren dichtmachen!
23. Oktober 2004, Verden. In Verden findet im Rahmen eines zweitägigen Punk-Festivals eine Demo gegen das drohende Nazizentrum in Dörverden statt. Zwischen 250 und 300 Leute tun, begleitet von noch mehr Polizei, ihren Unmut über die Entwicklungen im Nachbardorf kund.
Die Demo zieht auch bei der zentralen Figur der Verdener Altnazi-Szene, Rigolf Hennig, vorbei. Die Nazis der lokalen JN werden bei dem Versuch, die Demo zu fotografieren leider nur von den Ordnungshütern erwischt, die ihre Filme beschlagnahmen.
Nazis auf Blackmetalkonzert
23. Oktober 2004, Bremen. Im Bremer Tivoli findet das „Underground Nation Festival“ mit fünf Death-/ Blackmetal Bands statt. Im Publikum befinden sich nicht wenige Freunde des NS-Blackmetal, unter anderem Mitglieder der NS-Blackmetal Band „Absurd“. Außerdem treibt sich ein ganzer Haufen „klassischer“ Naziglatzen herum, unter anderem der Bremer Neonazi Andreas Hackmann.
Nazihools bei Montagsdemo
23. Oktober 2004, Bremen. Erneut findet auf dem Bremer Marktplatz eine Kundgebung gegen Hartz IV statt.
Nachdem die Demo abgezogen ist, beginnt mal wieder eine Kundgebung der „Bürgerbewegung Aufrechter Gang“ mit 10 Anhängern. Während der Demo und bei der Abschlusskungebung provozieren am Rande um die 10 Nazis. Unter Ihnen Andre Sagemann, Dennis „Dolly“ Dollberg, Andreas Hackmann und andere Nazi-Hools. Weiterlesen
Hennig verknackt
21. Oktober 2004, Verden. Am 21. findet ein Prozess gegen den Verdener Arzt und Neonazi Rigolf Hennig statt. Er wird wegen „Volksverhetzung“ zu 90 Tagessätzen a 40 Euro verknackt. Im Publikum befinden sich zirka 40 alte und junge überregional angereiste Nazis, unter ihnen Horst Mahler und Nazis aus dem Hamburger Raum. Zum „Ausflugsprogramm“ gehört neben dem Prozessbesuch auch eine Besichtigung des von Rieger gekauften, sogenannten Heisenhofes in Dörverden.