NSHB fei­ert Geburtstag

4. Juni 2011, Bre­men. Um die 80 Hoo­li­gans, dar­un­ter etli­che Nazis, fei­ern am Abend auf dem Ver­an­stal­tungs­schiff „De Liefde“ hin­ter der Ste­pha­ni­brü­cke auf der Weser. Anlass ist der fünfte Geburts­tag von „Nord­sturm Brema“ (NSHB), einer Nach­wuchs­gruppe der Bre­mer Nazi-Hoo­li­g­angruppe „Stan­darte 88“. Aus meh­re­ren Städ­ten rei­sen Gäste an, unter ande­rem eine Gruppe aus Essen. Bis in die Mor­gen­stun­den grölt der Hau­fen zu Musik und lässt sich volllaufen. 

Zu den Orga­ni­sa­to­ren der Party gehö­ren die Bre­mer Andre Sage­mann und Mirko Horn­stein. Horn­stein ist NSHB-Grün­dungs­mit­glied und gilt als Kon­takt­mann zwi­schen der alten und jun­gen Gene­ra­tion von Nazi-Hools. Er war in der Ver­gan­gen­heit wie­der­holt an Über­grif­fen auf Anti­fa­schis­tIn­nen und andere betei­ligt, unter ande­rem beim Über­fall auf eine Party von Ultras im Ost­kur­ven­saal im Juli 2007. Wegen die­ses Vor­falls steht er ab Mitte Sep­tem­ber die­sen Jah­res mit wei­te­ren Ange­klag­ten vor Gericht. 2008 pro­vo­zierte er mit ande­ren NSHB-Hools bei einem Wer­der­spiel in Bochum und musste mit 5 Kame­ra­den unter Poli­zei­schutz aus dem Fan­block gebracht wer­den. Auch im Laden „Sports­freund“ des Nazi-Hoo­li­gans Mar­ten Osten­dorf in der Bre­mer City gehörte er zur regel­mä­ßi­gen Kund­schaft, wäh­rend anti­fa­schis­ti­scher Demons­tra­tio­nen gegen das Geschäft zählte er zur dor­ti­gen „Schutz­truppe“.

Mirco Hornstein (vorne, mit heller Jeans) mit anderen Nazi-Hools

Mirco Horn­stein (vorne, mit hel­ler Jeans) mit ande­ren Nazi-Hools

Horn­stein gilt nicht nur bei der Poli­zei als Gewalt­tä­ter. So treibt er sich in Bre­men immer wie­der zusam­men mit ande­ren Nazis im Umfeld von lin­ken Demos herum, wo sie ver­su­chen ihnen poli­tisch miss­lie­bige Men­schen abzu­fan­gen und zu ver­prü­geln. Auch bei Spie­len des SV Wer­der Bre­men ist er trotz eines Sta­di­on­ver­bots noch regel­mä­ßig unter­wegs und betei­ligt sich dort an Schlä­ge­reien mit aus­wär­ti­gen Hools, aber auch an Über­grif­fen auf anti­ras­sis­tisch ein­ge­stellte Ultras. Neben sei­nen Nazi-Akti­vi­tä­ten fun­giert Horn­stein als Geschäfts­füh­rer der Firma „H&G Secu­rity“ mit Sitz in der Grund­straße 8 in Weyhe. Zu Geschäfts­ter­mi­nen reist er gerne in sei­nem schwar­zen Mer­ce­des mit dem (natür­lich total unpo­li­ti­schen) Kenn­zei­chen HB-KC 882 an.