Bremen, 18.12.2021. Unter den Teilnehmer:innen eines versuchten Spaziergangs gegen Anti-Corona-Maßnahmen fällt ein kleine Gruppe von Nazis auf. Bei näherer Betrachtung sind zwei sogar sehr gut bekannte Neonazis zu entdecken: neben dem Bremen-Norder „Die Rechte“-Aktivisten Kevin Bliefernich ist damit Michael Osterloh gemeint. Der 45jährige ehemalige Bremer lebt aktuell mit seiner Familie in Kirchdorf bei Sulingen und arbeitet in Nienburg in der Glasproduktion. Sein Werdegang lässt sich bis mindestens 1999 zurückverfolgen, wo er an einem Aufmarsch der NPD in Bremen-Blumenthal teilnahm. Die NPD war damals sein Ding, am 17. März 2001 war er wieder beim Aufmarsch der Faschopartei in Bremen-Vegesack dabei.
In den Folgejahren wurde es ruhig um Michael, bis er 2009 mit Kameraden die rechte Textil-Müllhalde „Sportsfreund“ vor einer Antifademo beschützten wollte. Im September 2015 tauchte er mit seinem Bruder Oliver und anderen Nazis beim „Tag der deutschen Patrioten“ auf dem Bremer Marktplatz auf. 2019 war er dann eine der treibenden Personen der Naziclique „Phalanx 18“ und suchte mit dieser mehrfach Auseinandersetzungen mit politischen Gegner:innen. Auch am AfD-Wahlkampf war er 2019 beteiligt. Am 14.11.2021 nahm er mit den Nazis Alexander Greinke und wieder Oliver Osterloh an einem Aufmarsch von „Die Rechte“ in Braunschweig teil. Oliver ist ebenfalls in der Bremer Naziszene aktiv, zuletzt bei der „Identitären Bewegung“ (IB) sowie im Umfeld von „Die Rechte“.
Michael Osterloh ist ein schon lange gewaltbereiter Neonazi, aber in der Öffentlichkeit bislang viel zu wenig bekannt. Wir hoffen, dass dies ab 2022 nicht mehr zutrifft und Bremen kein gutes Pflaster für ihn ist.