Warne­cke zieht um

1. Novem­ber 2002, Kirch­seelte. Robert Warne­cke, Netz­meis­ter von „freie-nationalisten.com“, musste sein Haus in Kirch­seelte auf­ge­ben, weil er mehr­mals seine Miete nicht gezahlt hatte. Künf­tig wird es dort wohl keine grö­ße­ren Ver­an­stal­tun­gen von Neo­na­zis geben.

Wie­der Nazi-Kon­zert im Bre­mer Raum

19. Okto­ber 2002, Kirch­seel­te/­Bre­men-Neu­en­kir­chen. Die Bre­mer Nazi-Band „End­lö­ser“ lädt anläss­lich ihres 10-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums zu einem Kon­zert ein. Es sollte ursprüng­lich wie­der ein­mal auf dem Gelände von Robert „dumm wie Brot“ Warne­cke statt­fin­den. Dies hatte auch die Poli­zei so erwar­tet und den Ort mit einer Hun­dert­schaft besetzt.  Wei­ter­le­sen

Kein Frie­den mit Wrieden!

18. Okto­ber 2002, Bre­men-Blu­men­thal. Am Abend fin­det eine anti­fa­schis­ti­sche Kund­ge­bung mit Kon­zert und Fil­men im Lüs­su­mer Ring in Bre­men-Nord statt. Damit soll auf die Bre­men-Nor­der Nazi­szene hin­ge­wie­sen und eines ihrer aktivs­ten Mit­glie­der, Jörg-Hen­drik Wrie­den, benannt wer­den. Neben Essen und Trin­ken gibt es einen Bücher­tisch, einen Film über Wrie­den und sei­nes­glei­chen in Bre­men-Nord und musi­ka­li­sche Abwechs­lung durch die Bre­mer Hip­Hop-Band „TOASTARS“.

Etwa 150 Anwoh­ne­rIn­nen (viele Jugend­li­che) und Anti­fas neh­men an der Kund­ge­bung teil, ver­tei­len drei­spra­chige Flug­blät­ter (deutsch, tür­kisch, rus­sisch) in Brief­käs­ten und schna­cken mit­ein­an­der. Die mas­sig anwe­sende Poli­zei sperrt stun­den­lang die Stra­ßen ab und ver­sucht zu ver­hin­dern, dass grö­ßere Grup­pen den Ort ver­las­sen. Nach knapp 3 Stun­den endet der Abend mit einer laut­star­ken Spon­tan­demo durch das Wohn­vier­tel. Wei­ter­le­sen

3 Haus­be­set­zun­gen in 40 Stunden

12. Okto­ber 2002, Bremen

Am Frei­tag­abend beset­zen rund 40 Men­schen einen leer­ste­hen­den Häu­ser­kom­plex an der Gro­ßen Sor­til­li­en­straße in der Bre­mer Neu­stadt. Nach knapp 12 Stun­den wird das Haus durch Poli­zei­ein­hei­ten geräumt, 32 Beset­ze­rIn­nen wer­den auf die Wache gefah­ren und dort „erken­nungs­dienst­lich behan­delt“. Wäh­rend­des­sen wird ein leer­ste­hen­des Haus in der Frie­sen­str. in Bre­men besetzt, meh­rere Unter­stüt­ze­rIn­nen sam­meln sich auf der Straße davor. Als kurze Zeit spä­ter die Staats­macht anrückt, muss sie zu ihrer Über­ra­schung fest­stel­len, dass sich schon nie­mand mehr im Haus befin­det – lange Gesich­ter beim SEK.

Sonn­tag Mor­gen folgt dann der dritte Streich: Meh­rere Per­so­nen beset­zen ein leer­ste­hen­des Haus in der Bre­mer Korn­str. Kurze Zeit spä­ter ist die Poli­zei vor Ort und räumt – wohl wie­der ohne ihr Vor­ge­hen mit dem Haus­be­sit­zer abge­spro­chen zu haben – das Gebäude.

Siehe auch:
Haus­be­set­zer wie­der da (taz)
indymedia-Artikel:
Haus­be­set­zung in Bremen
Bre­men: eine wei­tere Haus­be­set­zung, zwei Räumungen
Aktu­el­ler Stand: 16h 15 in Bre­men + Fotos der letz­ten Räumung
Dritte Haus­be­set­zung in Bremen !!!

Letzte Aus­fahrt: Kirchseelte?

6. Okto­ber 2002, Kirch­seelte. Nach­dem ein von Füh­rungs­ka­dern der „Freien Natio­na­lis­ten“ (C. Worch aus Ham­burg und T. Heise aus Nort­heim) orga­ni­sier­tes Kon­zert am Sams­tag in Witten/NRW kurz­fris­tig abge­sagt wer­den musste, konnte die Kirch­seel­ter Nazi-WG um Fami­lie Warne­cke und U. Droste sich mal wie­der bei der Nazi-Elite beliebt machen.

Am Sonn­tag Abend ver­sam­mel­ten sich 150–200 Nazis aus der gesam­ten BRD in ihrer Halle, unter ihnen „Hacki Hack­fresse“ Hack­mann, die Brü­der Osten­dorf mit KC-Umfeld, der angeb­lich frisch aus der JN/NPD geflo­gene Flo­rian Cor­des und Füh­rungs­eber Worch. Sie und andere (10% VS-ler) ergötz­ten sich an musi­ka­li­schen Analpha­be­ten wie „Inti­mi­da­tion One“, „Final War“, „Gegen­schlag“ oder „End­lö­ser“ aus Bre­men. Über 100 Bul­len besetz­ten wäh­rend­des­sen den Ort, errich­te­ten Kon­troll­stel­len und über­prüf­ten alle Fahrzeuge.

Glück­li­cher­weise dürfte dies eines der letz­ten „Events“ die­ser Art in der Bürs­te­ler Str. 4 gewe­sen sein: Da die guten Deut­schen zum wie­der­hol­ten Male ihre Miete nicht bezahlt haben, wurde ihnen nun gekün­digt. bremen.antifa.net emp­fiehlt: „Miete ver­sau­fen, Kün­di­gung ins Klo – Häu­ser beset­zen sowieso!“

Kur­zer Spass: „Demo“ der Schill-Partei

14. Sep­tem­ber 2002, Bre­men. Die Zahl 13,5 scheint im Wahl­kampf von recht(sextrem)en Par­teien in Bre­men eine magi­sche Bedeu­tung zu haben. 4 Wochen nach­dem knapp unter 14 JN/NPD-Nazis von der Poli­zei beschützt durch Bre­men-Fin­dorff dackel­ten, wie­der­holt sich die Komö­die mit ande­ren Haupt­dar­stel­lern in der Bre­mer Innen­stadt: Dies­mal sind es 13 Schill-Anbe­ter und 1 Klein­kind, die gegen „Kri­mi­na­li­tät in Bre­men“ auf die Straße gehen. Wei­ter­le­sen

Bre­mer Nazis in Wunsiedel

17. August 2002, Wun­sie­del. Auch die­ses Jahr sind meh­rere Nazis aus der Bre­mer Region am „Rudolf-Hess-Gedenk­marsch“ in Wun­sie­del betei­ligt. Trotz anti­fa­schis­ti­scher Ermah­nung wie­der dabei: Alex­an­der Backes, die­ses Mal mit grü­nem Anglerhut.

Backes, Backes aus der Traum...

15. August 2002, Bre­men-Hastedt. Gerade recht­zei­tig zum „Rudolf-Heß-Gedenk­marsch“ wird das Wohn­um­feld des Bre­mer „Freien Natio­na­lis­ten“ Alex­an­der Backes auf ihren Nach­barn auf­merk­sam gemacht:

„Wir möch­ten Euch auf den in Eurer Nach­bar­schaft leben­den Neo­nazi Alex­an­der Backes (Ramd­ohr­straße 46) hin­wei­sen, da wir es für nötig hal­ten, die Struk­tu­ren der Neo­na­zis auf­zu­de­cken sowie diese und auch ihre Mit­glie­der öffent­lich zu machen. (...) Damit die Neo­na­zis kein Bein auf den Boden krie­gen, ist es wich­tig ihnen zu zei­gen, dass ihre Ein­stel­lung nicht akzep­tiert und ihre Akti­vi­tä­ten nicht hin­ge­nom­men wer­den, gerade im Alltag.“

Letz­tes Auf­ge­bot in Findorff

10. August 2002, Bre­men. 13,5 Nazis (wer ist denn die halbe Por­tion, oder waren es meh­rere?) aus dem Spek­trum der JN/NPD aus Bre­men, Bre­men-Nord und dem Land­kreis Oster­holz-Scharm­beck dackeln eine halbe Stunde lang durch einen abge­sperr­ten Teil von Bre­men-Fin­dorff. Über 50 Anti­fas wer­den von Bul­len in Sei­ten­stra­ßen gedrängt und zum Teil kontrolliert.

Getrof­fen hatte sich der NPD-Nach­wuchs am Wal­ler Bahn­hof, von dort ging es dann mit einem Lini­en­bus nach Bre­men-Fin­dorff. Gerüch­ten zu Folge ging zwi­schen­zeit­lich der rote Polo (HB-XN 21) des NPD-Lan­des­vor­sit­zen­den Jörg Wrie­den in die Knie.

Bul­len und Stadt­amt hat­ten ver­sucht diese Aktion in Abspra­che mit den Nazis still und heim­lich über die Bühne zu brin­gen. So sollte jeg­li­cher orga­ni­sierte Pro­test von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen wer­den. Dass dies nicht gelang war zu sehen, dass es auch in Zukunft so bleibt, ist zu hoffen.

Schill-Wahl­kampf­ver­an­stal­tung

5. August 2002, Bre­men. Knapp 50 „ver­un­si­cherte Bür­ger“ tref­fen sich am Abend in der „Gast­stätte See­kamp“ in der Heme­lin­ger Heer­str. 27, um einer Wahl­kampf­ver­an­stal­tung des Bre­mer Able­gers der Schill-Par­tei bei­zu­woh­nen. Knapp 2 Stun­den gibt’s Popu­lis­mus für Zurück­ge­blie­bene. Zwi­schen­drin offen­bart der Bre­mer Spit­zen­kan­di­dat Det­lef Schütte (50) mit fol­gen­dem Satz, wes Geis­tes Kind er ist:

„100 Pro­zent. So, und wenn wir das in jedem Bun­des­land haben, dann ist das ganz ein­fach, dann haben wir 100 Pro­zent. Damit kann man bequem regie­ren.“ (zit. nach Buten un Bin­nen vom 06.08.2002)

NPD die Zweite

20. Juli 2002, Schwa­ne­wede. Wie­der gibt es einen NPD-Info­stand. Dies­mal in Schwa­ne­wede. In siche­rem Home­land der Nazis also. Schade nur, dass sie nicht Bescheid gesagt haben. Wir wären gerne vor­bei­ge­kom­men. Naja, das nächste Mal viel­leicht. Der Wahl­kampf ist ja noch lang...

NPD die Erste

9. Juli 2002, Bre­men. Die NPD berei­tet sich auf ihren Wahl­kampf vor. Am Diens­tag machen sie einen Info­stand auf dem Wochen­markt in Fin­dorff, der NPD-Kreis­vor­sit­zende Michael Kur­zeja und sein Steig­bü­gel­hal­ter Daniel Fürs­ten­berg ver­su­chen Mate­ria­lien zu ver­tei­len – mit mäßi­gem Erfolg.

Kate­go­rien A, B, C und 0* fei­ern Niederlage

30. Juni 2002, Bre­men. Schwarz-Rot-Gold waren die Mode­far­ben die­ses Som­mers. Die­ser Ein­druck konnte zumin­dest im Juni leicht ent­ste­hen, denn da war WM und Deutsch­land war dabei. Bis zum Finale haben es Rudis Jun­gens gebracht, und auch in Bre­men wurde die­ser Erfolg „gefei­ert“. So tref­fen sich nach dem Halb­fi­nale gegen Süd­ko­rea Hools und Nazi-Hools im Oster­tor. Sie bewer­fen ver­meint­li­che Korea­ne­rIn­nen mit Fla­schen und legen sich mit den Bul­len an, die offen­sicht­lich über­rascht sind. Beim Finale schließ­lich tum­meln sich diverse Nazis, Hoo­li­gans, Ultras und Fuss­ball­fans am Siel­walleck. Rauch­bom­ben wer­den gezün­det und das SEK rückt an. So fei­ert man in Deutschland.

* Kate­go­rie 0 heißt: 0 wie Null wie Nazi.

Schill-Par­tei grün­det Ortsverband

Blumenkübel10. Juni 2002, Bre­mer­ha­ven. Dies­mal wird Bre­mer­ha­ven beglückt. Es wer­den Direkt­kan­di­da­ten gewählt (Erst­stimme) sowie die Lan­des­liste auf­ge­stellt (Zweit­stimme). Direkt­kan­di­dat für Bre­mer­ha­ven/­Bre­men-Nor­d/­Bre­men-West wird der 49-jäh­rige Berufs­sol­dat Det­lef Schütte, Zitat: „Wir wol­len, dass man wie­der einen Blu­men­kü­bel raus­stel­len kann ohne dass der gleich kaputt gemacht wird“.

Wir sind gespannt ob es bei popu­lis­ti­schem Law-and-Order-Gewäsch und ras­sis­ti­scher Hetze im Wahl­kampf bei kaput­ten Blu­men­kü­beln blei­ben wird...

Schill-Par­tei grün­det Kreisverband

9. Juni 2002, Bre­men. Laut „Lan­des­ko­or­di­na­tor“ Jan Timke (ehem. Statt-Par­tei) grün­den 21 Per­so­nen auf einer Ver­samm­lung einen Bre­mer Able­ger der Ekel­par­tei des „Rich­ter Gna­den­los“ Schill aus Ham­burg. Der 35-jäh­rige Ver­wal­tungs­wirt Oli­ver Lau­ner wird Kreis­vor­sit­zen­der, Mar­tina Heis­ter­kamp (41) und Thors­ten Schoon (38) seine Stell­ver­tre­ter. Timke zufolge gibt es lan­des­weit rund 120 Mit­glie­der, die meis­ten davon sind ehem. Ange­hö­rige der Statt-Partei.