Auf’n Arsch statt Aufmarsch

Silvio Reinhold Krug

Sil­vio Rein­hold Krug

28. Juli 2007, Wil­helms­ha­ven. Eigent­lich soll in Wil­helms­ha­ven eine Kund­ge­bung der NDB („Natio­nal-Sozia­lis­ti­schen Bewe­gung Deutsch­lands“) unter dem Motto „Schluss mit der Fremd­herr­schaft“ statt­fin­den. Die angeb­li­che „Besat­zung Deutsch­lands“ durch „Usrael“ und die „USA“ soll the­ma­ti­siert wer­den. Orga­ni­siert wird sie vom „Bun­des­vor­sit­zen­den“ des NBD, dem seit einem Jahr in der „Szene“ akti­ven Sil­vio Rein­hold Krug.

Das Enga­ge­ment eini­ger Anti­fa­schis­tIn­nen hat aller­dings die Bemü­hun­gen des Orga­ni­sa­to­ren zur Farce wer­den lassen.

Anti­fa­demo in Verden

21. Juli 2007, Ver­den. Unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ demons­trie­ren ca. 70 Men­schen um auf die Nazi­struk­tu­ren in Ver­den und dem Umland auf­merk­sam zu machen. Gerade wegen der 2008 anste­hen­den Land­tags­wahl ist wie­der damit zu rech­nen, dass die Nazis im Land­kreis in die Ner­vof­fen­sive gehen und ihre Pro­pa­ganda ver­brei­ten wer­den. Um dem brau­nen Pack ent­ge­gen­zu­wir­ken, ist es wich­tig, die ört­li­chen lin­ken und anti­fa­schis­ti­schen Struk­tu­ren zu unter­stüt­zen und z. B. das selbst­ver­wal­tete Jugend­zen­trum zu erhal­ten. Die Demo wird von einem rie­si­gen Poli­zei­auf­ge­bot begleitet.

Schwar­zer Block in der Innenstadt

17. Juli 2007, Bre­men. Meh­rere als Poli­zis­tIn­nen ver­klei­dete Per­so­nen plat­zie­ren einen gro­ßen schwar­zen Block auf dem Bre­mer Markt­platz. Vor Ort wei­sen sie durch gespielte Sze­nen auf Poli­zei­re­pres­sion und die damit ver­bun­dene Kri­mi­na­li­sie­rung poli­tisch akti­ver Men­schen hin. Im Anschluss zie­hen die fal­schen Bul­len mit ihrem schwar­zen Block dann in einer Spon­tan­de­mons­tra­tion vom Doms­hof in Rich­tung Ziegenmarkt.

Siehe auch: Schwar­zer Block in Bre­men gesich­tet (indy­me­dia-Arti­kel)

Nazis wer­den in Lüne­burg ausgelacht

14. Juli 2007, Lüne­burg. Rund 150 Nazis mar­schie­ren von gro­ßem Pro­test beglei­tet durch Lüne­burg. Einige der Gegen­de­mons­tran­tIn­nen schaf­fen es auf die Route zu kom­men und zwin­gen den Auf­marsch dadurch zu einem spon­ta­nen Rich­tungs­wech­sel. Am Rande der Auf­marsch­route sind etli­che Pla­kate und Trans­pa­rente ange­bracht, die den Nazis ver­ständ­lich machen, dass sie sich doch bitte ver­pis­sen sol­len. Auch aus Bre­men rei­sen einige Teil­neh­me­rIn­nen des brau­nen Auf­zugs mit dem Bus an.

Siehe auch: Nazi­demo in Lüne­burg (indy­me­dia-Arti­kel)

Rene Bisch­off verurteilt

Rene Bischoff

Rene Bisch­off

Juli 2007, Nien­burg. Das Amts­ge­richt Nien­burg ver­ur­teilt den 28-jäh­ri­gen Nazi Rene Bisch­off zu einer Bewäh­rungs­strafe von 5 Mona­ten, zusätz­lich muss er 200 Stun­den gemein­nüt­zige Arbeit leis­ten. Bisch­off hatte über sei­nen Com­pu­ter rechts­extreme Lie­der im Inter­net verbreitet.

Schon mehr­mals wurde ihm der Besitz oder die Ver­brei­tung von rechts­extre­mer Pro­pa­ganda vor­ge­wor­fen, zuletzt im April die­ses Jah­res. Die zwei Ein­zel­kämp­fer Rene Bisch­off und Niels Fort­mann waren ver­ant­wort­lich für die Web­seite der „Natio­na­len Offen­sive Nien­burg“, auf der anti­se­mi­ti­sche Schrif­ten ver­brei­tet wur­den, wes­we­gen Fort­mann auch ver­ur­teilt wurde. Zur Begrün­dung, warum er wie­der nur Bewäh­rung bekam, gab die Rich­te­rin die anste­hende Geburt sei­nes ers­ten Kin­des an.

Stö­bert man ein wenig in der Ver­gan­gen­heit des Rene Bisch­off fällt schnell der krasse poli­ti­sche Wan­del die­ses Man­nes auf: Bei der Bun­des­tags­wahl 1998 kan­di­dierte er noch für die APPD („Anar­chis­ti­sche Pogo-Par­tei Deutsch­lands“) in Niedersachsen.