Nazi-Hoo­li­gan in Bre­men geoutet

20. Dezem­ber 2002, Bre­men. Ziem­lich genau 2 Wochen nach­dem Han­nes Oster­dorf mit meh­re­ren ande­ren Nazi-Hoo­li­gans Teil­neh­me­rIn­nen der Demons­tra­tion gegen die Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz ange­grif­fen hatte, wird sein Wohn­um­feld auf ihn auf­merk­sam gemacht: Vor sei­nem Haus in der Schwei­zer Str. 9 im Bre­mer Stein­tor-Vier­tel gibt es zu spä­ter Stunde eine Kund­ge­bung mit etwa 50 Anti­fas. Per Mega­phon wird die Nach­bar­schaft auf seine Akti­vi­tä­ten hin­ge­wie­sen, dazu wer­den 2000 Flug­blät­ter in Brief­käs­ten in der Gegend ver­teilt und viele Pla­kate geklebt. Wei­ter­le­sen

Demons­tra­tion gegen Innenministerkonferenz

5. Dezem­ber 2002, Bre­men. Um kurz nach 17 Uhr star­tet eine Demons­tra­tion unter dem Motto „gegen Abschot­tung nach Außen und Über­wa­chung nach Innen!“ mit knapp 1000 Teil­neh­me­rIn­nen vom Bre­mer Haupt­bahn­hof aus. Anlass ist die zeit­gleich in Bre­men statt­fin­dende Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz bzw. die ras­sis­ti­sche, aus­gren­zende Über­wa­chungs­staat-Poli­tik ihrer Teilnehmer.

Nach eini­gen Metern gibt es das erste Mal Ärger mit dem mas­siv anwe­sen­den Poli­zei­auf­ge­bot, wel­ches die Demo als ver­mumm­tes Robo­cop-Spa­lier beid­sei­tig beglei­tet und die Teil­neh­me­rIn­nen abfilmt. Nach Ver­hand­lun­gen bzw. des ange­droh­ten Nicht-wei­ter-Gehens des Demo­zu­ges ver­zie­hen sich die Ein­hei­ten immer­hin auf der einen Demo­seite und beglei­ten die Demo von nun an mit eini­gem Abstand.

In der Innen­stadt sind Was­ser­wer­fer bereit­ge­stellt, um ein Ein­drin­gen des Demo­zu­ges in die Shop­ping­mei­len und auf den Weih­nachts­markt zu ver­hin­dern (Innen­se­na­tor Böse hatte zuvor von hun­der­ten über­re­gio­nal anrei­sen­den „gewalt­be­rei­ten Stö­rern“ schwa­dro­niert, die Route durch die Ein­kaufs­straße „Obern­straße“ wurde mit Hin­weis auf die Glas­schau­fens­ter der dor­ti­gen Geschäfte untersagt).

Nach 9 Rede­bei­trä­gen endet die ver­hält­nis­mä­ßig ent­schlos­sene und laut­starke Demo im Stein­tor­vier­tel auf dem Ziegenmarkt.

Siehe auch:
Innen Minis­ter – außen Bam­bule? (taz)
Poli­zei demons­triert Stärke (taz)
Demons­tra­tion gegen die IMK in Bre­men + erste Fotos (indy­me­dia)

Kund­ge­bung und Demo gegen Abschiebungen

5. Dezem­ber 2002, Bre­men. Etwa 200 Men­schen demons­trie­ren mit­tags in Bre­men-Ober­neu­land unweit der zur sel­ben Zeit im „Lür-Kropp-Hof“ ein­tref­fen­den Innen­mi­nis­ter unter dem Motto „Blei­be­recht für Alle“ gegen geplante Mas­sen­ab­schie­bun­gen von Roma und Liba­ne­sIn­nen. Ein grö­ße­res Poli­zei­auf­ge­bot sperrt die Stra­ßen ab um die Demo auf Abstand zum dinie­ren­den Law-and-Order-Mob zu halten.

Die Aktion endet nach knapp 2 Stun­den mit der gespiel­ten Abschie­bung des Weih­nachts­man­nes durch deut­sche Poli­zis­ten bzw. ihrer Verhinderung.

Siehe auch: Blei­be­rechts­demo in Bre­men am 5.12.02 (indy­me­dia)

Nazi­hools grei­fen Demons­tran­tIn­nen an

5. Dezem­ber 2002, Bre­men. Wäh­rend und nach der Demo gegen die IMK kommt es zu Über­grif­fen von Nazis, die bereits am Samm­lungs­platz her­um­schlei­chen. In der Innen­stadt greift eine Gruppe von Nazi­hoo­li­gans zwei alter­na­tiv aus­se­hende Jugend­li­che an, die sich aller­dings mit eini­gen her­bei­ei­len­den Freun­den und Freun­din­nen recht deut­lich zu hel­fen wis­sen. Für die von Hen­rik „Ossi“ Osten­dorf und Andre Sage­mann ange­führte Gruppe heißt es mal wie­der: beschleu­nig­ter, unge­ord­ne­ter Rück­zug... Nach dem Ende der Demo greift die inzwi­schen auf unge­fähr 10 Nazi-Weich­bir­nen ange­wach­sene Gruppe dann mehr­mals mut­maß­li­che Demo­teil­neh­me­rIn­nen in der Bahn­hofs­vor­stadt an.

Die Gruppe stammt ein­deu­tig aus der Nazi-Hoo­li­gan-Szene und dem Umfeld der Band „KC – Die Band“. Ihnen ging es offen­sicht­lich nicht um Anti-Antifa-Recher­che, son­dern darum, ein paar Linke auf­zu­mi­schen. Das Ereig­nis passt damit in die aktu­elle Ent­wick­lung eines Teils der Bre­mer Hoo­li­gans, der sich ver­mehrt von orga­ni­sier­ten Nazis inner­halb ihrer Szene ein­bin­den lässt.