20. Januar 2013, Niedersachen. In Niedersachsen wird ein neuer Landtag gewählt. Am rechten Rand trat neben der NPD auch die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit Niedersachsen“ an, die es auf 0,3 Prozent, also ca. 11.000 Stimmen bringt. Die NPD kommt landesweit nur auf 0,8 Prozent, knapp 29.000 Stimmen. Damit erreicht sie nur ca. die Hälfte von 2008 und bekommt somit auch keine Erstattung von Wahlkampfkosten oder sonstige Alimente. Ihr bestes Ergebnis ist der Wahlkreis Helmstedt mit 1,7 Prozent.
Im Nordwesten liegen die Spitzenergebnisse der NPD in Delmenhorst, Walsrode, Soltau, Wilhelmshaven und Buxtehude. In vielen Wahlkreisen konnte sie aber wegen Personalmangels gar keine Kandidaten aufstellen. Insgesamt ist deutlich zu erkennen, dass die niedersächische NPD kaum noch eine Basis innerhalb des Nazi-Spektrums hat und nur sehr geringe Mobilisierungswirkung auf ihr Wählerpotential ausübt. Ihre Wahlkampfaktivitäten bestanden vornehmlich aus Infoständen und Verteilaktionen. Für (negative) Öffentlichkeit sorgte allenfalls ihre Niedersachsenfahrt, bei der mehrere mobile Kundgebungen in verschiedenen Städten durchgeführt wurden. Im Nordwesten Niedersachsens stoppte das „Flaggschiff“ (Selbstbezeichnung der NPD) in Lingen, Oldenburg, Wilhelmshaven, Leer, Rotenburg, Verden und Stade. Bei diesen Kundgebungen erschien die NPD mit einer festen Begleitgruppe und mehreren Rednern, zum Teil noch mit einigen lokalen Nazis. Die Tour wurde begleitet von antifaschistischen Gegenkundgebungen und Störaktionen. In Lingen kam es zu Übergriffen der NPD-Ordnertruppe auf Gegendemonstranten.
Deutschlich schlechter erging es der NPD bei ihrem Nachtquartier in Schneverdingen, wo ein Teil des Fahrzeugtrosses abbrannte. Auf NPD-Webseiten findet sich so denn auch mehr Gejammer über die Gegenaktivitäten als Berichte über ihre eigenen, ach so erfolgreichen Aktionen. Endlich die Opferselbsterkenntnis!
Mehr Infos: Landtagswahl 2013 in Niedersachsen (Recherche Nord)