Ber­lus­coni – Fafanculo!

6. März 2003, Bre­men. Der „kleine Duce“ kommt nach Bre­men. Aus die­sem Anlass demons­trie­ren unge­fähr 1000 Men­schen „Gegen den Krieg nach innen und außen“. Ein fet­tes Bul­len­auf­ge­bot inkl. Spa­lier lässt die Demo bis auf bis auf Sicht­weite an den Ort der „deutsch-ita­lie­ni­schen Kon­su­la­tio­nen“ heran. Es flie­gen ein paar Farb­eier, die reich­lich anwe­sen­den Spe­zi­al­ein­hei­ten grei­fen zwölf Per­so­nen heraus.

Irgend­wie fin­den zwar alle Frak­tio­nen, mit Aus­nahme von Bür­ger­meis­ter Hen­ning Scherf, Ber­lus­coni gar nicht so toll, aber „man muss ja froh sein, wenn man über­haupt einen Staats­be­such bekommt“, meint zumin­dest die CDU.

Alles in allem ein ziem­lich frus­trie­ren­der Tag, außer einer mit­tel­mä­ßi­gen Latsch­demo ist ja anschei­nend nicht viel pas­siert. Bleibt zu hof­fen, dass die Bre­mer Szene bei sol­chen Anläs­sen in Zukunft deut­lich mehr auf die Reihe kriegt.

Warne­cke muss sparen

3. März 2003, Bre­men. Robert Warne­cke, Netz­meis­ter der schein­to­ten Seite „freie-nationalisten.com“, hat einen Pro­zess auf­grund eines tät­li­chen Angriffs gegen einen lin­ken Jugend­li­chen. Er hatte ihn am 14. Mai 2002 in einem Ein­kaufs­zen­trum bru­tal nie­der­ge­schla­gen. Warne­cke muss dem Opfer nun meh­rere Hun­dert Euro zah­len, also ist im Rei­hen­haus im beschau­li­chen Achim mal wie­der Spa­ren angesagt.

Wahl­kampf!

März 2003, Bre­men. In Bre­men ist der Wahl­kampf aus­ge­bro­chen. Zu Tau­sen­den wird man von Grin­se­ba­cken und Post­wurf­sen­dun­gen beläs­tigt, über­all wer­den Ver­spre­chun­gen gemacht dass sich die Bal­ken biegen.

  • Die DVU lässt von der Deut­schen Städte-Reklame rie­sige Pla­kat­wände und Lit­fass­säu­len bekle­ben, Zitat: „Ein Mann, ein Wort, ein Titt­mann“. Dazu kom­men per Post Haus­wurf­sen­dun­gen an Jung­wäh­le­rIn­nen und ein Flug­zeug kreist über der Stadt. Aller­dings wer­den die­ses Jahr deut­lich weni­ger Pla­kate auf­ge­hängt, was daran lie­gen wird, dass die DVU im Ver­gleich zu frü­her per­so­nell dahin­siecht und nur durch die finan­zi­el­len Mit­tel der Bun­des­par­tei über­haupt im Stande ist, im Wahl­kampf wahr­nehm­bar zu sein.
  • Die Schill­par­tei fällt durch mas­sive Pla­kat­wer­bung, einige Ver­an­stal­tun­gen und Info­stände auf, die in meh­re­ren Stadt­tei­len statt­fin­den. Zur Unter­stüt­zung der Info­stände reiste sogar Schill-Mate­rial aus Ber­lin an.
  • Die Traum­tän­zer der Deut­sche Par­tei haben außer hau­fen­weise Pla­ka­ten (Slo­gan: „Bre­men wählt – genau wie frü­her – Deut­sche Par­tei“) und dem Wunsch, mit einem zwei­stel­li­gen Wahl­er­geb­nis in die Bür­ger­schaft ein­zu­zie­hen, nicht viel zu bieten.

Also dann: two more weeks to go!

Bun­des­par­tei­tag der „Schill-Par­tei“ in Vegesack

23. Februar 2003, Bre­men. Im Vege­sa­cker Hotel „Strand­lust“ fin­det der Bun­des­par­tei­tag der Schill-Par­tei statt. Etwa 80 Demons­tran­ten kom­men zu einer Spon­tan­demo zusam­men, die 50 Meter vor dem Hotel an einer Absper­rung der Poli­zei endete. Danach wird die Demo durch die Stra­ßen von Vege­sack fort­ge­setzt. Der auf dem Par­tei­tag gewählte neue Bun­des­vor­sit­zende Mett­bach will „Bre­men mit Voll­dampf errei­chen“. Wir wer­den sehen.

Alles muss raus

17. Februar 2003, Brinkum/Weyhe. Nazis pla­ka­tie­ren Rest­be­stände von Hetz-Pla­ka­ten der „Unab­hän­gi­gen Nach­rich­ten“ im Raum Brinkum/Weyhe.

DVU-Ver­an­stal­tung

9. Februar 2003, Bre­men. Die DVU macht eine Saal­ver­an­stal­tung im Bre­mer Raum. Am Bre­mer Haupt­bahn­hof fährt der obli­ga­to­ri­sche Rei­se­bus mit zirka 40 Ewig­gest­ri­gen ab. Eine natür­li­che Lösung die­ses Pro­blems ist erfreu­li­cher­weise absehbar.

Frie­dens­demo in Bremen

8. Februar 2003, Bre­men. Am Sams­tag demons­trie­ren 7.000–10.000 Men­schen beglei­tet von rhyth­mi­scher Samba­mu­sik gegen den bevor­ste­hen­den Krieg im Irak. Auf­ge­ru­fen dazu hatte ein brei­tes Bünd­nis ver­schie­de­ner Grup­pen und Verbände.

Hote­lier unter­stützt Nazis

1. Februar 2003, Bre­men. Wie BUTEN & BINNEN berich­tet, bie­tet der FDP-Land­tags­kan­di­dat Johann Wes­ter­mann, Besit­zer des Gast­hau­ses „Zum Hei­de­jä­ger“, seit 1987 der NPD und dem rechts­extre­men „Arbeits­kreis für deut­sche Poli­tik“ um Horst Maler seine Räum­lich­kei­ten für Tagun­gen an. So fand im Som­mer 2000 in sei­nem Lokal z. B. die Lan­des­ver­samm­lung der NPD Nie­der­sach­sen statt. Mit dabei auch Neo­nazi Chris­tian Worch, einer der füh­ren­den Köpfe aus dem rech­ten Spektrum.

Böse geteert und gefedert

24. Januar 2003, Bre­men. Im Rah­men einer Wes­tern-Party kom­men Frei­tag­nacht unge­fähr 50 Cow­girls und Cow­boys zusam­men, um Abschiebe-Innen­se­na­tor Kuno Böse aus der Stadt zu jagen. Er wird kur­zer­hand geteert und gefe­dert und dann unter den ver­dutz­ten Bli­cken ande­rer Nacht­schwär­me­rIn­nen auf einem Bal­ken durchs Vier­tel getra­gen. Piff Paff Puff. Wei­ter­le­sen

Erneu­ter Brand­an­schlag auf Mehrfamilienhaus

12. Januar 2003, Bre­men-Blu­men­thal. Nach den Brand­an­schlä­gen im letz­ten Jahr auf zwei über­wie­gend von Flücht­lin­gen bewohn­ten Häu­sern in der Georg-Albrecht-Straße in Blu­men­thal ver­üben unbe­kannte Täter erneut einen Brand­an­schlag in der­sel­ben Straße. Der/Die Täter brin­gen einen Brand­be­schleu­ni­ger im Ober­ge­schoß des Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses an. Die 24 Bewoh­ne­rIn­nen des Hau­ses blei­ben weit­ge­hend unver­letzt. Staats­schutz und Poli­zei ermit­teln in ver­schie­dene Richtungen.