Berlusconi – Fafanculo!

6. März 2003, Bremen. Der „kleine Duce“ kommt nach Bremen. Aus diesem Anlass demonstrieren ungefähr 1000 Menschen „Gegen den Krieg nach innen und außen“. Ein fettes Bullenaufgebot inkl. Spalier lässt die Demo bis auf bis auf Sichtweite an den Ort der „deutsch-italienischen Konsulationen“ heran. Es fliegen ein paar Farbeier, die reichlich anwesenden Spezialeinheiten greifen zwölf Personen heraus.

Irgendwie finden zwar alle Fraktionen, mit Ausnahme von Bürgermeister Henning Scherf, Berlusconi gar nicht so toll, aber „man muss ja froh sein, wenn man überhaupt einen Staatsbesuch bekommt“, meint zumindest die CDU.

Alles in allem ein ziemlich frustrierender Tag, außer einer mittelmäßigen Latschdemo ist ja anscheinend nicht viel passiert. Bleibt zu hoffen, dass die Bremer Szene bei solchen Anlässen in Zukunft deutlich mehr auf die Reihe kriegt.

Wahlkampf!

März 2003, Bremen. In Bremen ist der Wahlkampf ausgebrochen. Zu Tausenden wird man von Grinsebacken und Postwurfsendungen belästigt, überall werden Versprechungen gemacht dass sich die Balken biegen.

  • Die DVU lässt von der Deutschen Städte-Reklame riesige Plakatwände und Litfasssäulen bekleben, Zitat: „Ein Mann, ein Wort, ein Tittmann“. Dazu kommen per Post Hauswurfsendungen an JungwählerInnen und ein Flugzeug kreist über der Stadt. Allerdings werden dieses Jahr deutlich weniger Plakate aufgehängt, was daran liegen wird, dass die DVU im Vergleich zu früher personell dahinsiecht und nur durch die finanziellen Mittel der Bundespartei überhaupt im Stande ist, im Wahlkampf wahrnehmbar zu sein.
  • Die Schillpartei fällt durch massive Plakatwerbung, einige Veranstaltungen und Infostände auf, die in mehreren Stadtteilen stattfinden. Zur Unterstützung der Infostände reiste sogar Schill-Material aus Berlin an.
  • Die Traumtänzer der Deutsche Partei haben außer haufenweise Plakaten (Slogan: „Bremen wählt – genau wie früher – Deutsche Partei“) und dem Wunsch, mit einem zweistelligen Wahlergebnis in die Bürgerschaft einzuziehen, nicht viel zu bieten.

Also dann: two more weeks to go!

Bundesparteitag der „Schill-Partei“ in Vegesack

23. Februar 2003, Bremen. Im Vegesacker Hotel „Strandlust“ findet der Bundesparteitag der Schill-Partei statt. Etwa 80 Demonstranten kommen zu einer Spontandemo zusammen, die 50 Meter vor dem Hotel an einer Absperrung der Polizei endete. Danach wird die Demo durch die Straßen von Vegesack fortgesetzt. Der auf dem Parteitag gewählte neue Bundesvorsitzende Mettbach will „Bremen mit Volldampf erreichen“. Wir werden sehen.

Alles muss raus

17. Februar 2003, Brinkum/Weyhe. Nazis plakatieren Restbestände von Hetz-Plakaten der „Unabhängigen Nachrichten“ im Raum Brinkum/Weyhe.

DVU-Veranstaltung

9. Februar 2003, Bremen. Die DVU macht eine Saalveranstaltung im Bremer Raum. Am Bremer Hauptbahnhof fährt der obligatorische Reisebus mit zirka 40 Ewiggestrigen ab. Eine natürliche Lösung dieses Problems ist erfreulicherweise absehbar.

Friedensdemo in Bremen

8. Februar 2003, Bremen. Am Samstag demonstrieren 7.000-10.000 Menschen begleitet von rhythmischer Sambamusik gegen den bevorstehenden Krieg im Irak. Aufgerufen dazu hatte ein breites Bündnis verschiedener Gruppen und Verbände.

Hotelier unterstützt Nazis

1. Februar 2003, Bremen. Wie BUTEN & BINNEN berichtet, bietet der FDP-Landtagskandidat Johann Westermann, Besitzer des Gasthauses „Zum Heidejäger“, seit 1987 der NPD und dem rechtsextremen „Arbeitskreis für deutsche Politik“ um Horst Maler seine Räumlichkeiten für Tagungen an. So fand im Sommer 2000 in seinem Lokal z. B. die Landesversammlung der NPD Niedersachsen statt. Mit dabei auch Neonazi Christian Worch, einer der führenden Köpfe aus dem rechten Spektrum.

Böse geteert und gefedert

24. Januar 2003, Bremen. Im Rahmen einer Western-Party kommen Freitagnacht ungefähr 50 Cowgirls und Cowboys zusammen, um Abschiebe-Innensenator Kuno Böse aus der Stadt zu jagen. Er wird kurzerhand geteert und gefedert und dann unter den verdutzten Blicken anderer NachtschwärmerInnen auf einem Balken durchs Viertel getragen. Piff Paff Puff. Weiterlesen

Erneuter Brandanschlag auf Mehrfamilienhaus

12. Januar 2003, Bremen-Blumenthal. Nach den Brandanschlägen im letzten Jahr auf zwei überwiegend von Flüchtlingen bewohnten Häusern in der Georg-Albrecht-Straße in Blumenthal verüben unbekannte Täter erneut einen Brandanschlag in derselben Straße. Der/Die Täter bringen einen Brandbeschleuniger im Obergeschoß des Mehrfamilienhauses an. Die 24 BewohnerInnen des Hauses bleiben weitgehend unverletzt. Staatsschutz und Polizei ermitteln in verschiedene Richtungen.