Letz­tes Auf­ge­bot in Findorff

10. August 2002, Bre­men. 13,5 Nazis (wer ist denn die halbe Por­tion, oder waren es meh­rere?) aus dem Spek­trum der JN/NPD aus Bre­men, Bre­men-Nord und dem Land­kreis Oster­holz-Scharm­beck dackeln eine halbe Stunde lang durch einen abge­sperr­ten Teil von Bre­men-Fin­dorff. Über 50 Anti­fas wer­den von Bul­len in Sei­ten­stra­ßen gedrängt und zum Teil kontrolliert.

Getrof­fen hatte sich der NPD-Nach­wuchs am Wal­ler Bahn­hof, von dort ging es dann mit einem Lini­en­bus nach Bre­men-Fin­dorff. Gerüch­ten zu Folge ging zwi­schen­zeit­lich der rote Polo (HB-XN 21) des NPD-Lan­des­vor­sit­zen­den Jörg Wrie­den in die Knie.

Bul­len und Stadt­amt hat­ten ver­sucht diese Aktion in Abspra­che mit den Nazis still und heim­lich über die Bühne zu brin­gen. So sollte jeg­li­cher orga­ni­sierte Pro­test von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen wer­den. Dass dies nicht gelang war zu sehen, dass es auch in Zukunft so bleibt, ist zu hoffen.

Schill-Wahl­kampf­ver­an­stal­tung

5. August 2002, Bre­men. Knapp 50 „ver­un­si­cherte Bür­ger“ tref­fen sich am Abend in der „Gast­stätte See­kamp“ in der Heme­lin­ger Heer­str. 27, um einer Wahl­kampf­ver­an­stal­tung des Bre­mer Able­gers der Schill-Par­tei bei­zu­woh­nen. Knapp 2 Stun­den gibt’s Popu­lis­mus für Zurück­ge­blie­bene. Zwi­schen­drin offen­bart der Bre­mer Spit­zen­kan­di­dat Det­lef Schütte (50) mit fol­gen­dem Satz, wes Geis­tes Kind er ist:

„100 Pro­zent. So, und wenn wir das in jedem Bun­des­land haben, dann ist das ganz ein­fach, dann haben wir 100 Pro­zent. Damit kann man bequem regie­ren.“ (zit. nach Buten un Bin­nen vom 06.08.2002)

NPD die Zweite

20. Juli 2002, Schwa­ne­wede. Wie­der gibt es einen NPD-Info­stand. Dies­mal in Schwa­ne­wede. In siche­rem Home­land der Nazis also. Schade nur, dass sie nicht Bescheid gesagt haben. Wir wären gerne vor­bei­ge­kom­men. Naja, das nächste Mal viel­leicht. Der Wahl­kampf ist ja noch lang...

NPD die Erste

9. Juli 2002, Bre­men. Die NPD berei­tet sich auf ihren Wahl­kampf vor. Am Diens­tag machen sie einen Info­stand auf dem Wochen­markt in Fin­dorff, der NPD-Kreis­vor­sit­zende Michael Kur­zeja und sein Steig­bü­gel­hal­ter Daniel Fürs­ten­berg ver­su­chen Mate­ria­lien zu ver­tei­len – mit mäßi­gem Erfolg.

Kate­go­rien A, B, C und 0* fei­ern Niederlage

30. Juni 2002, Bre­men. Schwarz-Rot-Gold waren die Mode­far­ben die­ses Som­mers. Die­ser Ein­druck konnte zumin­dest im Juni leicht ent­ste­hen, denn da war WM und Deutsch­land war dabei. Bis zum Finale haben es Rudis Jun­gens gebracht, und auch in Bre­men wurde die­ser Erfolg „gefei­ert“. So tref­fen sich nach dem Halb­fi­nale gegen Süd­ko­rea Hools und Nazi-Hools im Oster­tor. Sie bewer­fen ver­meint­li­che Korea­ne­rIn­nen mit Fla­schen und legen sich mit den Bul­len an, die offen­sicht­lich über­rascht sind. Beim Finale schließ­lich tum­meln sich diverse Nazis, Hoo­li­gans, Ultras und Fuss­ball­fans am Siel­walleck. Rauch­bom­ben wer­den gezün­det und das SEK rückt an. So fei­ert man in Deutschland.

* Kate­go­rie 0 heißt: 0 wie Null wie Nazi.

Schill-Par­tei grün­det Ortsverband

Blumenkübel10. Juni 2002, Bre­mer­ha­ven. Dies­mal wird Bre­mer­ha­ven beglückt. Es wer­den Direkt­kan­di­da­ten gewählt (Erst­stimme) sowie die Lan­des­liste auf­ge­stellt (Zweit­stimme). Direkt­kan­di­dat für Bre­mer­ha­ven/­Bre­men-Nor­d/­Bre­men-West wird der 49-jäh­rige Berufs­sol­dat Det­lef Schütte, Zitat: „Wir wol­len, dass man wie­der einen Blu­men­kü­bel raus­stel­len kann ohne dass der gleich kaputt gemacht wird“.

Wir sind gespannt ob es bei popu­lis­ti­schem Law-and-Order-Gewäsch und ras­sis­ti­scher Hetze im Wahl­kampf bei kaput­ten Blu­men­kü­beln blei­ben wird...

Schill-Par­tei grün­det Kreisverband

9. Juni 2002, Bre­men. Laut „Lan­des­ko­or­di­na­tor“ Jan Timke (ehem. Statt-Par­tei) grün­den 21 Per­so­nen auf einer Ver­samm­lung einen Bre­mer Able­ger der Ekel­par­tei des „Rich­ter Gna­den­los“ Schill aus Ham­burg. Der 35-jäh­rige Ver­wal­tungs­wirt Oli­ver Lau­ner wird Kreis­vor­sit­zen­der, Mar­tina Heis­ter­kamp (41) und Thors­ten Schoon (38) seine Stell­ver­tre­ter. Timke zufolge gibt es lan­des­weit rund 120 Mit­glie­der, die meis­ten davon sind ehem. Ange­hö­rige der Statt-Partei.

Auf­mu­cken 2 in Weyhe

1. Juni 2002, Weyhe. Das zweite „Rock gegen Rechts“ in Weyhe ist auch in die­sem Jahr mit 800 Men­schen wie­der sehr gut besucht. Aller­dings ver­ste­hen wohl zwei „Freie Natio­na­lis­ten“ aus Weyhe das Motto der Ver­an­stal­tung nicht ganz. Beim Ver­such ihnen etwas aus­führ­li­cher zu erläu­tern, was mit „Rock gegen Rechts“ gemeint ist, holt sich Sebas­tian Lutz nasse Füße – er hat es plötz­lich sehr eilig und nahm die Abkür­zung durch den Rat­haus­teich. Sein CS-Gas sprü­hen­der „Kame­rad“ muss dage­gen mit etwas nach­drück­li­che­ren Mit­teln zur Räson gebracht werden.

Unter­des­sen ver­an­stal­tet Robert „Affe vom Dienst“ Warne­cke mit etwa acht Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den eine „Pro­test­kund­ge­bung“ gegen „Auf­mu­cken 2“. Diese besteht dar­aus, auf dem Wey­her Markt­platz ein Trans­pa­rent zu ent­rol­len, ein Grup­pen­foto zu schie­ßen und schnell wie­der zu ver­schwin­den. Anschei­nend weiß er ziem­lich genau, wie das Motto des Tages zu deu­ten war.

Ras­sis­ti­scher Angriff

20. Mai 2002, Caden­berg bei Cux­ha­ven. Ein 32-jäh­ri­ger Deut­scher, der laut Poli­zei als „gewalt­tä­tig und aus­län­der­feind­lich“ bekannt war, tritt am Pfingst­wo­chen­ende die Woh­nungs­tür einer liba­ne­si­schen Flücht­lings­fa­mi­lie ein und schlägt auf die dort woh­nende Frau und ihren Mann ein. Die­ser wehrt sich schließ­lich mit einem Küchen­mes­ser und ver­letzt den Angrei­fer in Not­wehr dabei so stark, dass er Stun­den spä­ter stribt.

Info­stand in Verden

11. Mai 2002, Ver­den. Knapp 25 Papp­na­sen aus Bre­men und Umzu, Ost­fries­land und Osna­brück (ganz schön weit weg für eine schlag­kräf­tige Orga­ni­sa­tion!) ste­hen sich 2 Stun­den lang in der Ver­de­ner Innen­stadt die Beine in den Bauch. Eine kurz­zei­tige Beset­zung des Plat­zes wird von ca. 150 Bul­len nach kur­zer Zeit been­det, danach trennt eine Poli­zei­kette die ca. 50 Anti­fas von den Nazis.

Antifa-Kund­ge­bung und Spontandemo

11. Mai 2002, Bre­men-Blu­men­thal. Etwa 150 Leute demons­trie­ren am Vor­mit­tag gegen das Erstar­ken der Nazi-Szene in Bre­men-Nord. Am Rande kommt es zu einer hand­fes­ten Schlä­ge­rei mit einem Teil der „Kame­rad­schaft Bre­men-Nord“, da einige ihrer Mit­glie­der die Kund­ge­bung aus der Kneipe des Hotels „Union“ beob­ach­ten. Ergeb­nis sind Ver­letzte auf bei­den Sei­ten sowie lächer­li­che Hel­den­ge­schich­ten der betrof­fe­nen (getrof­fe­nen) Nazis auf der Bre­mer NPD-Seite. Vor der Woh­nung des Nazis Andre Hee­ren in der Rudolf-Breit­scheidt-Str. 2 gibt es noch eine kurze Kund­ge­bung. Wei­ter­le­sen

Nazi­auf­marsch in Göttingen

1. Mai 2002, Göt­tin­gen. Das NPD/JN-Spek­trum aus der Bre­mer Region ver­bringt den 1. Mai im Kame­ra­den­kreis auf den Stra­ßen von Göt­tin­gen. Wir hof­fen dass alle Anti­fas, die nicht in Göt­tin­gen waren, wenigs­tens woan­ders auf ihre Kos­ten gekom­men sind.

Nasse Nasen in Barsinghausen

27. April 2002, Bar­sing­hau­sen. Wie­der ein­mal ist Bar­sing­hau­sen Akti­ons­feld der nie­der­säch­si­schen NPD/JN. Nach­dem die Poli­zei den Ort in eine (fast) anti­f­afreie Zone ver­wan­delt hat, mar­schie­ren knapp 60 Ewig­gest­rige bei strö­men­dem Regen durch men­schen­leere Stra­ßen – ein Vier­tel davon kommt aus dem Bre­mer Raum.

Haus­durch­su­chung auch in Delmenhorst

25. April 2002, Del­men­horst. Im Rah­men einer bun­des­wei­ten Durch­su­chungs­welle gegen die im Herbst 2000 ver­bo­tene Nazis­kin-Orga­ni­sa­tion „Blood and Honour“ durch­sucht die Poli­zei auch ein Objekt in Del­men­horst. Lei­der haben wir das sonst übli­che Durch­su­chungs­pro­to­koll der Poli­zei dies­mal nicht erhal­ten – viel­leicht kann uns jemand ande­res über Details informieren?

Auch 88-Fei­ern in Bremen?!

20. April 2002, Bre­men. Teil 1: Schon am Nach­mit­tag gam­meln bis zu 40 Nazis und Nazi-Freunde beim Kolo­ni­al­denk­mal hin­ter dem Haupt­bahn­hof rum. Nach­dem um die 10 anstän­dige Bür­ger die not­wen­dige anti­fa­schis­ti­sche Stra­ßen­rei­ni­gung durch­ge­führt haben, kann die Poli­zei nur noch mit einem Platz­ver­weis für die Nazis nach­le­gen. Diese lösen sich dar­auf­hin auf, eine grö­ßere Gruppe treibt sich noch eine Zeit lang im Stadt­teil Walle herum.

Teil 2: An der Gedenk­stätte des KZ-Außen­la­gers „Bahrs­p­late“ in Bre­men-Blu­men­thal tref­fen am Abend ca. 25 Glat­zen zusam­men. Die Nazis aus dem Spek­trum der „Kame­rad­schaft Bre­men-Nord“ sowie der NPD/JN Bre­men las­sen sich voll­lau­fen, bis sie von ihren Freun­den und Hel­fern schließ­lich des Plat­zes ver­wie­sen werden.

Unsere Tages­lo­sung: Nazis folgt eurem Führer!