5. Mai 2012, Bremen. Nach dem Bundesligaspiel zwischen Werder und Schalke greift eine Gruppe Bremer Hooligans im Bereich Rembertistraße mehrere Schalker an, die sich auf dem Weg zum Bahnhof befinden. Dabei wird einer der Schalke-Fans durch Fußtritte schwer am Kopf verletzt.
Mitte Mai finden aufgrund dieses Vorfalls bei vier Tatverdächtigen Hausdurchsuchungen durch die Polizei statt: bei Andre Sagemann und Sebastian E. in Weyhe sowie Rene Willamowski und Jens M. in Osterholz-Scharmbeck. Der Bremer Staatsanwaltschaft zufolge hat Willamowski als Hauptverdächtiger die lebensgefährlichen Tritte gegen den Kopf mittlerweile gestanden.
Rene „Lakki“ Willamowski ist in der Bremer Nazi- und Nazi-Hooliganszene kein Unbekannter. Bereits als Jugendlicher fiel er in Osterholz-Scharmbeck durch Schlägereien und Übergriffe auf linke Jugendliche auf. Um 2005 herum beteiligte er sich im Umfeld der Nazikameradschaft „Hanseatic“ an mehreren Aufmärschen im Bundesgebiet. Zu diesem Zeitpunkt gehörte er auch zu den „City Warriors Bremen“, einer recht gemischten Hooligan-Truppe, bei der aber immer wieder auch Nazis mitmischten. Zuletzt hielt sich Willamowski aus „beruflichen Gründen“ mit allzu offensichtlichen rechten Aktivitäten allerdings zurück.
Auch Andre Sagemann ist seit langem im der rechten Hooligan-Szene aktiv und gilt als einer der führenden Köpfe der Nazi-Hooligangruppe „Standarte Bremen“ (siehe Kapitel 8 hier). Erst vor ca. einem halben Jahr stand er mit anderen wegen des Überfalls auf eine antirassistische Fan-Party im Bremer Ostkurvensaal vor Gericht.
Wenn Sagemann nicht gerade mit seinen Kameraden unterwegs ist um andere Menschen zu verprügeln, versucht er seit Jahren sich seinen Lebensunterhalt durch Zuhältertätigkeiten zu finanzieren. Polizeiberichten zufolge wurden bei der Hausdurchsuchung 81 Schuss scharfe, großkalibrige Munition bei ihm gefunden.
Siehe auch: 27-Jähriger gesteht Attacke auf Schalke-Fan (Weser Kurier)