Schill-Partei gründet Ortsverband

Blumenkübel10. Juni 2002, Bremerhaven. Diesmal wird Bremerhaven beglückt. Es werden Direktkandidaten gewählt (Erststimme) sowie die Landesliste aufgestellt (Zweitstimme). Direktkandidat für Bremerhaven/Bremen-Nord/Bremen-West wird der 49-jährige Berufssoldat Detlef Schütte, Zitat: „Wir wollen, dass man wieder einen Blumenkübel rausstellen kann ohne dass der gleich kaputt gemacht wird“.

Wir sind gespannt ob es bei populistischem Law-and-Order-Gewäsch und rassistischer Hetze im Wahlkampf bei kaputten Blumenkübeln bleiben wird…

Schill-Partei gründet Kreisverband

9. Juni 2002, Bremen. Laut „Landeskoordinator“ Jan Timke (ehem. Statt-Partei) gründen 21 Personen auf einer Versammlung einen Bremer Ableger der Ekelpartei des „Richter Gnadenlos“ Schill aus Hamburg. Der 35-jährige Verwaltungswirt Oliver Launer wird Kreisvorsitzender, Martina Heisterkamp (41) und Thorsten Schoon (38) seine Stellvertreter. Timke zufolge gibt es landesweit rund 120 Mitglieder, die meisten davon sind ehem. Angehörige der Statt-Partei.

Aufmucken 2 in Weyhe

1. Juni 2002, Weyhe. Das zweite „Rock gegen Rechts“ in Weyhe ist auch in diesem Jahr mit 800 Menschen wieder sehr gut besucht. Allerdings verstehen wohl zwei „Freie Nationalisten“ aus Weyhe das Motto der Veranstaltung nicht ganz. Beim Versuch ihnen etwas ausführlicher zu erläutern, was mit „Rock gegen Rechts“ gemeint ist, holt sich Sebastian Lutz nasse Füße – er hat es plötzlich sehr eilig und nahm die Abkürzung durch den Rathausteich. Sein CS-Gas sprühender „Kamerad“ muss dagegen mit etwas nachdrücklicheren Mitteln zur Räson gebracht werden.

Unterdessen veranstalten etwa acht Kameradinnen und Kameraden eine „Protestkundgebung“ gegen „Aufmucken 2“. Diese besteht daraus, auf dem Weyher Marktplatz ein Transparent zu entrollen, ein Gruppenfoto zu schießen und schnell wieder zu verschwinden. Anscheinend weiß er ziemlich genau, wie das Motto des Tages zu deuten war.

Rassistischer Angriff

20. Mai 2002, Cadenberg bei Cuxhaven. Ein 32-jähriger Deutscher, der laut Polizei als „gewalttätig und ausländerfeindlich“ bekannt war, tritt am Pfingstwochenende die Wohnungstür einer libanesischen Flüchtlingsfamilie ein und schlägt auf die dort wohnende Frau und ihren Mann ein. Dieser wehrt sich schließlich mit einem Küchenmesser und verletzt den Angreifer in Notwehr dabei so stark, dass er Stunden später stribt.

Infostand in Verden

11. Mai 2002, Verden. Knapp 25 Pappnasen aus Bremen und Umzu, Ostfriesland und Osnabrück (ganz schön weit weg für eine schlagkräftige Organisation!) stehen sich 2 Stunden lang in der Verdener Innenstadt die Beine in den Bauch. Eine kurzzeitige Besetzung des Platzes wird von ca. 150 Bullen nach kurzer Zeit beendet, danach trennt eine Polizeikette die ca. 50 Antifas von den Nazis.

Antifa-Kundgebung und Spontandemo

11. Mai 2002, Bremen-Blumenthal. Etwa 150 Leute demonstrieren am Vormittag gegen das Erstarken der Nazi-Szene in Bremen-Nord. Am Rande kommt es zu einer handfesten Schlägerei mit einem Teil der „Kameradschaft Bremen-Nord“, da einige ihrer Mitglieder die Kundgebung aus der Kneipe des Hotels „Union“ beobachten. Ergebnis sind Verletzte auf beiden Seiten sowie lächerliche Heldengeschichten der betroffenen (getroffenen) Nazis auf der Bremer NPD-Seite. Vor der Wohnung des Nazis Andre Heeren in der Rudolf-Breitscheidt-Str. 2 gibt es noch eine kurze Kundgebung. Weiterlesen

Naziaufmarsch in Göttingen

1. Mai 2002, Göttingen. Das NPD/JN-Spektrum aus der Bremer Region verbringt den 1. Mai im Kameradenkreis auf den Straßen von Göttingen. Wir hoffen dass alle Antifas, die nicht in Göttingen waren, wenigstens woanders auf ihre Kosten gekommen sind.

Nasse Nasen in Barsinghausen

27. April 2002, Barsinghausen. Wieder einmal ist Barsinghausen Aktionsfeld der niedersächsischen NPD/JN. Nachdem die Polizei den Ort in eine (fast) antifafreie Zone verwandelt hat, marschieren knapp 60 Ewiggestrige bei strömendem Regen durch menschenleere Straßen – ein Viertel davon kommt aus dem Bremer Raum.

Hausdurchsuchung auch in Delmenhorst

25. April 2002, Delmenhorst. Im Rahmen einer bundesweiten Durchsuchungswelle gegen die im Herbst 2000 verbotene Naziskin-Organisation „Blood and Honour“ durchsucht die Polizei auch ein Objekt in Delmenhorst. Leider haben wir das sonst übliche Durchsuchungsprotokoll der Polizei diesmal nicht erhalten – vielleicht kann uns jemand anderes über Details informieren?

Auch 88-Feiern in Bremen?!

20. April 2002, Bremen. Teil 1: Schon am Nachmittag gammeln bis zu 40 Nazis und Nazi-Freunde beim Kolonialdenkmal hinter dem Hauptbahnhof rum. Nachdem um die 10 anständige Bürger die notwendige antifaschistische Straßenreinigung durchgeführt haben, kann die Polizei nur noch mit einem Platzverweis für die Nazis nachlegen. Diese lösen sich daraufhin auf, eine größere Gruppe treibt sich noch eine Zeit lang im Stadtteil Walle herum.

Teil 2: An der Gedenkstätte des KZ-Außenlagers „Bahrsplate“ in Bremen-Blumenthal treffen am Abend ca. 25 Glatzen zusammen. Die Nazis aus dem Spektrum der „Kameradschaft Bremen-Nord“ sowie der NPD/JN Bremen lassen sich volllaufen, bis sie von ihren Freunden und Helfern schließlich des Platzes verwiesen werden.

Unsere Tageslosung: Nazis folgt eurem Führer!

Bremer NPD-Chef Wrieden verurteilt

19. April 2002, Bremen. Der 41-jährige Landesverbandsvorsitzende der Bremer NPD, Jörg-Hendrik Wrieden, wird wegen Volksverhetzung und Verwendung von Nazi-Symbolen zu einem Jahr Freiheitsstrafe (ausgesetzt auf 3 Jahre Bewährung) verurteilt.

Tag der offenen Tür am Bremer Flughafen

14. April 2002, Bremen. Ca. 150 Leute veranstalten einen „Tag der offenen Tür“ am Bremer Flughafen. Die Aktion unter dem Motto „Bremer Airport – Abschiebe Tatort“ ist Teil der Kampagne gegen die Abschiebung von über 500 staatenlosen kurdischen LibanesInnen aus Bremen. Weiterlesen

JN-/NPD-Stand in Verden

Ulrich Droste16. März 2002, Verden. Ca. 20 Nazis machen am Vormittag einen Infostand in der Verdener Fußgängerzone. Nach dem Abbau des Standes greifen die Nazis mit Holzlatten bewaffnet Antifas an. Federführend ist dabei der Manager (von Führer wollen wir nicht reden) des JN-Ordnungsdienstes, Ulrich Droste.

Nazi-Kundgebung in Barsinghausen

9. März 2002, Barsinghausen. JN-Nazis aus dem Bremer Umland unterstützen die NPD-Kundgebung in Barsinghausen bei Hannover, das eine Schwerpunktregion im Bundestagswahlkampf der niedersächsischen NPD/JN ist. Die Polizei verhindert mit einem Großaufgebot direkten antifaschistischen Protest.