25. März 2006, Stade. Der stellvertretende NPD-Landesvorsitzende Adolf Dammann aus Buxtehude hat eine Demonstration unter dem griffigen Motto „Maulkorb für die NPD? Narrenfreiheit für Wetzel und Ott? Nicht mit uns!“ angemeldet. Dammann war zuvor in einer Gerichtsverhandlung zur Zahlung von 1200 € verurteilt worden, da er eine SPD-Bundestagsabgeordnete und den Stader Bürgermeister beleidigt und die Bundesrepublik als „scheinsouverän“ bezeichnete hatte.
Beim schwachen Aufmarsch mit ca. 200 TeilnehmerInnen erscheinen aus Bremen und Umzu die Verdener Heisenhofler und deren Umfeld, Rotenburger („Rotenburger Widerstand“), ein Haufen Bremer (erster Ausflug der neu gegründeten JN, NPDler, freie Nationalisten, Kameradschaften, Nazi-Hools, Hammerskins), Cuxhavener und Bremerhavener Nazis. Erwähnenswert ist, dass allein aus den oben genannten Regionen über 40 Nazis anwesend sind, was zeigt dass der regionale braune Brei immer besser organisiert ist und immer besser mobilisieren kann.
Der Aufmarsch selber verläuft ruhig, es dürfen Parolen gerufen werden und zu den Redebeiträgen erscheinen Dammann, Worch, Hohensee, Wiechmann und Lütke an der Front. Dammann gibt am Ende noch bekannt, dass er wiederkommen und in der Stader Innenstadt demonstrieren wolle. Dies wird ihm am Samstag jedoch verwehrt und seine Mannen müssen außerhalb am anderen Flussufer ihren braunen Marsch absolvieren.
Zu der angemeldeten Gegendemonstration unter dem Motto „Gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ kommen fast 1000 Menschen. Der DGB hält ebenfalls eine Kundgebung ab, an der ca. 200 Personen aus verschiedenen Organisationen, Institutionen, Parteien und Kirchen teilnehmen. Das mittlerweile übliche Riesenaufgebot an Bullizei hat die Situation weitgehend „im Griff“, BRD = Bullenstaat halt!
Fotos: