29. August 2020, Berlin. Knapp an die 40.000 Leute versammeln sich in Berlin, um gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu protestieren. Darunter massenhaft Verschwörungs-Freaks, sog. Covidioten und Nazis aller Couleur, der Unmut ist ihr kleinster gemeinsamer Nenner. Was auf den Straßen getanzt und gebrüllt wird, reicht von esoterischer Impf-Skepsis über Erzählungen, nach denen Menschen beim Impfen Chips implantiert bekämen, bis zu skurrilen Geschichten über Kriege zwischen geheimen Mächten, die unter der Erde ausgefochten würden.
Damit aber leider nicht genug: es kommen auch die, man kann sie fast „Ewig-Vorgestrige“ nennen, hinter ihren Kanonenöfen hervor, schwenken scharz-weiß-rote Fahnen und wünschen sich das Reich zurück. Das gesamte Szenario lockt auch etliche rechte Dumpfbacken und organisierte Nazis aus dem ganzen Bundesgebiet nach Berlin. Dazu gesellen sich die altbekannten „besorgten Bürger*innen“, oftmals mit Fahnen ihrer Heimatstädte und ‑Regionen, die jede Distanz zu Verschwörungsfantasien, Reichsbürgern und lupenreinen Nazis vermissen lassen.
Auch der Bremer Vollnazi Henrik Ostendorf ist mit von der Partie, er stolziert mit Kameraden aus dem Hooliganspektrum durch die Reihen und schießt ein Gruppenfoto für die verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck. Ostendorf selber hätte ohne eine jahrzehntelange, internationale Krebsforschung und bestens ausgebildete Schulmediziner*innen schon vor einigen Jahren seine letzte erbärmliche Reise nach Walhalla angetreten. Dank Medizin und Wissenschaft kann er nun noch länger debilen SS-Opas ihre Ersparnisse aus den Rippen leiern, um damit seine Aktivitäten zu finanzieren. Im Ostendorfs Gefolge sieht man u.a. Dennis Dollberg, Sven Wellhausen und Daniel Fürstenberg.