15. Mai 2010, Delmenhorst. In Delmenhorst finden sich ca. 60 Neonazis aus dem Bremer Raum, dem Umfeld der JN Niedersachsen sowie der „Freien Kräfte“ in Delmenhorst ein. Angereist sind diese aus dem Bremer Umland sowie Hamburg, Ostfriesland, Hannover, Lüneburg und Dortmund. Organisiert wird die Kundgebung vom JN-Landesvorsitzenden Julian Monaco. Neben Redebeiträgen wird auch Nazimusik über den Lautsprecherwagen gespielt. Nach der Kundgebung melden die Nazis noch einen Spontanaufmarsch an, ziehen gröhlend durch die Innenstadt und versuchen anwesende Journalisten an ihrer Arbeit zu hindern.
Eine geplante Demonstration gegen die Nazikundgebung wird im Vorfeld seitens der Stadt nicht genehmigt. Trotzdem gibt es einigen Protest der auf die Straße getragen wird. Rund 100 Gegendemonstranten stören lautstark. Am Bahnhof werden jedoch mehrere angereiste Antifas von der Polizei am Verlassen des Bahnhofs gehindert.
Interessant ist, dass Bürgermeister Patrick de la Lanne im Vorfeld betonte, dass Delmenhorst pauschal nichts mit „links-“ oder auch „rechtsextremen“ Aktivitäten zu tun haben wolle. Vor dem Hintergrund, dass es in Delmenhorst seit Jahren eine aktive Naziszene gibt und diese ohne Probleme in „seiner“ Stadt wiedermal eine Kundgebung abhält, und zudem auch einen Spontanaufmarsch genehmigt bekommt, erscheint diese Aussage mehr als paradox.