7. Januar 2005, Bremen. Abends um ca. 19 Uhr verstirbt Laye-Alama Conde aus Sierra Leone nach tagelangem Koma im Bremer Krankenhaus St.-Joseph-Stift an den Folgen eines Brechmitteleinsatzes. Polizeibeamte hatten ihn am 27. Dezember 2004 in der Nähe der Sielwallkreuzung aufgegriffen, da er mit Drogen gedealt haben soll. Auf der Polizeiwache wird ihm dann an Armen und Beinen gefesselt unter Zwang Brechmittel verabreicht. Der zuständige „Arzt“ des Beweissicherungsdienstes der Polizei flößt ihm über eine Nasensonde mehrere Liter Wasser in den Magen ein, bis schließlich Wasser in die Lunge läuft und Conde infolge Sauerstoffmangels zunächst ins Koma fällt.
Innensenator Röwekamp hatte noch wenige Tage vor seinem Tod den Einsatz als „verhältnismäßig“ bezeichnet und behauptet, Laye-Alama Conde hätte sich seinen Zustand durch das Zerbeißen eines „Drogenpaketes“ selbst zuzuschreiben und befände sich außer Lebensgefahr. Beide Behauptungen stellen sich im Nachhinein als Lügen heraus: Nach dem Tod des Verdächtigen finden sich in seinem Blut keinerlei Spuren von Heroin oder Kokain.
Antirassistische Initiativen wie das Antirassismusbüro Bremen engagieren sich seit Jahren gegen Brechmitteleinsätze, Laye-Alama Conde ist nicht das erste Opfer dieser polizeilichen Folterpraxis.