4. April 2015, Bremerhaven. Unter dem Motto „Lehe wehrt sich“ hatte der Bremerhavener NPD-„Spitzen“kandidat Alexander von Malek im Stadtteil Lehe einen Aufmarsch angemeldet, erwartet wurden angeblich mehrere hundert Personen. Mit einigen Abstrichen genehmigte die zuständige Behörde dann allerdings lediglich eine Kundgebung.
Bereits einige Tage im Vorfeld hatten sich zwei Gegen-Bündnisse gebildet: zum einen ein von SPD, DGB u.a. dominierter Kreis, der eine mehrere Kilometer entfernte Kundgebung im Rahmen eines „Festes der Kulturen“ ankündigte. Zum anderen das „Bremerhavener Bündnis gegen Faschismus“, das im Gegensatz dazu zu Aktionen direkt vor Ort mobilisierte.
So blockieren am Samstagvormittag tatsächlich um die 200 Leute genau den Platz, auf dem sich auch die Nazis treffen wollen. Der für den Bruchteil einer Minute vor Ort erscheinende Von Malek sagt daraufhin seine Kundgebung ab und erspart sich somit wohl die Blamage von geschätzten 0–9 erscheinenden Nazis und Rassisten. Auch überregional hatten keine weiteren Rechts-Affen ihre Teilnahme angekündigt.
Rückblickend sehr unrühmlich ist leider mal wieder die Rolle von DGB und SPD: so schwadronierten sie im Vorfeld in der Öffentlichkeit von zu erwartenden Gewalttätigkeiten seitens „radikaler Antifas“, und dass die einzige Alternative dazu ihre eigene Kundgebung sei. Damit wurde wieder mal versucht, verschiedene Facetten eines breiteren Antifaschismus zu spalten und zu diskreditieren. Letztlich hat sich glücklicherweise gezeigt, dass viele Leute dieser Logik nicht folgen und dass der direkte Widerstand auf der Straße die Nazikundgebung erfolgreich verhindert hat – ganz ohne Gewalt... 😉
Dennoch ist zu erwarten, dass die NPD, die im Rahmen des Bürgerschaftswahlkampfes nur in Bremerhaven aktiv ist, in der nächsten Zeit noch Aktivitäten entfalten wird. Diese werden wohl einen größeren Hintergrund haben, was Mobilisierung und Organisierung betrifft.
Deswegen unterstützt auch weiterhin die antifaschistischen Aktivitäten in Fishtown!