Kate­go­rien A, B, C und 0* fei­ern Niederlage

30. Juni 2002, Bre­men. Schwarz-Rot-Gold waren die Mode­far­ben die­ses Som­mers. Die­ser Ein­druck konnte zumin­dest im Juni leicht ent­ste­hen, denn da war WM und Deutsch­land war dabei. Bis zum Finale haben es Rudis Jun­gens gebracht, und auch in Bre­men wurde die­ser Erfolg „gefei­ert“. So tref­fen sich nach dem Halb­fi­nale gegen Süd­ko­rea Hools und Nazi-Hools im Oster­tor. Sie bewer­fen ver­meint­li­che Korea­ne­rIn­nen mit Fla­schen und legen sich mit den Bul­len an, die offen­sicht­lich über­rascht sind. Beim Finale schließ­lich tum­meln sich diverse Nazis, Hoo­li­gans, Ultras und Fuss­ball­fans am Siel­walleck. Rauch­bom­ben wer­den gezün­det und das SEK rückt an. So fei­ert man in Deutschland.

* Kate­go­rie 0 heißt: 0 wie Null wie Nazi.

Schill-Par­tei grün­det Ortsverband

Blumenkübel10. Juni 2002, Bre­mer­ha­ven. Dies­mal wird Bre­mer­ha­ven beglückt. Es wer­den Direkt­kan­di­da­ten gewählt (Erst­stimme) sowie die Lan­des­liste auf­ge­stellt (Zweit­stimme). Direkt­kan­di­dat für Bre­mer­ha­ven/­Bre­men-Nor­d/­Bre­men-West wird der 49-jäh­rige Berufs­sol­dat Det­lef Schütte, Zitat: „Wir wol­len, dass man wie­der einen Blu­men­kü­bel raus­stel­len kann ohne dass der gleich kaputt gemacht wird“.

Wir sind gespannt ob es bei popu­lis­ti­schem Law-and-Order-Gewäsch und ras­sis­ti­scher Hetze im Wahl­kampf bei kaput­ten Blu­men­kü­beln blei­ben wird...

Schill-Par­tei grün­det Kreisverband

9. Juni 2002, Bre­men. Laut „Lan­des­ko­or­di­na­tor“ Jan Timke (ehem. Statt-Par­tei) grün­den 21 Per­so­nen auf einer Ver­samm­lung einen Bre­mer Able­ger der Ekel­par­tei des „Rich­ter Gna­den­los“ Schill aus Ham­burg. Der 35-jäh­rige Ver­wal­tungs­wirt Oli­ver Lau­ner wird Kreis­vor­sit­zen­der, Mar­tina Heis­ter­kamp (41) und Thors­ten Schoon (38) seine Stell­ver­tre­ter. Timke zufolge gibt es lan­des­weit rund 120 Mit­glie­der, die meis­ten davon sind ehem. Ange­hö­rige der Statt-Partei.

Auf­mu­cken 2 in Weyhe

1. Juni 2002, Weyhe. Das zweite „Rock gegen Rechts“ in Weyhe ist auch in die­sem Jahr mit 800 Men­schen wie­der sehr gut besucht. Aller­dings ver­ste­hen wohl zwei „Freie Natio­na­lis­ten“ aus Weyhe das Motto der Ver­an­stal­tung nicht ganz. Beim Ver­such ihnen etwas aus­führ­li­cher zu erläu­tern, was mit „Rock gegen Rechts“ gemeint ist, holt sich Sebas­tian Lutz nasse Füße – er hat es plötz­lich sehr eilig und nahm die Abkür­zung durch den Rat­haus­teich. Sein CS-Gas sprü­hen­der „Kame­rad“ muss dage­gen mit etwas nach­drück­li­che­ren Mit­teln zur Räson gebracht werden.

Unter­des­sen ver­an­stal­ten etwa acht Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den eine „Pro­test­kund­ge­bung“ gegen „Auf­mu­cken 2“. Diese besteht dar­aus, auf dem Wey­her Markt­platz ein Trans­pa­rent zu ent­rol­len, ein Grup­pen­foto zu schie­ßen und schnell wie­der zu ver­schwin­den. Anschei­nend weiß er ziem­lich genau, wie das Motto des Tages zu deu­ten war.