14. August 2010, Bad Nenndorf. Im niedersächsischen Kurort Bad Nenndorf versammeln sich 870 Neonazis um einen geschichtsrevisionistischen „Traueraufmarsch“ abzuhalten. Organisiert ist das Ganze vom mehrmals vorbestraften Markus Winter. Außer niedersächsischen Nazis reisen auch Kameraden aus Berlin, dem Ruhrgebiet oder Sachsen, aus dem Spektrum der „Autonomen Nationalisten“ sowie den „Freien Kameradschaften“ an.
Aus der hiesigen Region nehmen Nazis wie Sascha Humpe, Gerold und Thorsten Schibblock, Markus Privenau und Andreas Hackmann (alle aus Bremen) sowie die Delmenhorster JN-Gruppe teil (Sarina Cordes, Amrei Komotzki, Julian Monaco, Kevin Boeck, Susann Naval, Jonathan von Seggern und andere).
Die Verdener NPDler Matthias Schultz und Daniel Fürstenberg sowie Rigolf Hennig sind auch dabei, Hennig wird es aufgrund seines Vorstrafenregisters durch die Polizei jedoch untersagt, eine Rede zu halten.
Die zahlreichen GegendemonstrantInnen tragen auf verschiedene Weise ihren Protest auf die Straße. Erneut gelingt es einigen Menschen, sich an eine selbstgebaute Betonpyramide zu ketten, die genau auf der Naziroute abgestellt wird. Es gibt eine Kundgebung und viele weitere bunte und kreative Aktionen. Seit den letzten Jahren beteiligen sich immer mehr Bad Nenndorfer an den Protesten.
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