14. September 2002, Bremen. Die Zahl 13,5 scheint im Wahlkampf von recht(sextrem)en Parteien in Bremen eine magische Bedeutung zu haben. 4 Wochen nachdem knapp unter 14 JN/NPD-Nazis von der Polizei beschützt durch Bremen-Findorff dackelten, wiederholt sich die Komödie mit anderen Hauptdarstellern in der Bremer Innenstadt: Diesmal sind es 13 Schill-Anbeter und 1 Kleinkind, die gegen „Kriminalität in Bremen“ auf die Straße gehen.
Über 100 größtenteils junge Menschen wollen sich das Spektakel nicht entgehen lassen und sind schon früh morgens vor Ort. Das rechtsstaatliche Häuflein Unglück bewegt sich schließlich durch die Wallanlagen zum Herdentor und wieder zurück ins Viertel. Unterwegs gibt’s trotz eines massiven Polizeischutzes Pfiffe, Beschimpfungen und vereinzelte Blockadeversuche der Antifas, bzw. mitleidiges Kopfschütteln verwunderter BürgerInnen.
Wieder am Goetheplatz angekommen, verzichten die PRO-Anhänger schlauerweise auf einen eigentlich geplanten Infostand und werden in Polizeibussen weggefahren. Damit war wohl auch für die Beamten des Bremer Staatsschutzes Feierabend, die mit einer Digitalkamera während der Demo aus ihrem dunkelblauen Mercedes HB-CM 761 heraus permanent GegendemonstrantInnen filmten.
taz-Artikel: Mini-Schill-Diaspora
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