Rechter Bundestagswahlkampf 2009 in Bremen – Ausblick

Bremens braune Suppe im Kampf um Stimmen.

…Und vier-jährlich grüßt das Murmeltier

Am Sonntag dem 27. September 2009 finden wieder Bundestagswahlen statt. Auch rechtsextreme Parteien und Listen kandidieren um Sitze im deutschen Parlament und hoffen außerdem auf finanzielle Unterstützung des Staates bei einem Wahlergebnis über 0,5% (die sog. „Parteienfinanzierung“).

Auch in Bremen und dem niedersächsischen Umland treten mehrere Parteien an, die dem rechtesextremen Spektrum zuzuordnen sind. Ihre KandidatInnen fallen oftmals seit Jahren durch Nazi-Aktivitäten in unserer Region auf. Sie werden auch dieses Mal die Verantwortlichen sein für nationalistische und rassistische Hetze am Straßenrand, im Briefkasten und auf dem Wochenmarkt. So kündigte beispielsweise die Bremer NPD bereits großmäulig an, das „Bremer Stadtbild“ durch 1000 Plakate „nachhaltig prägen“ zu wollen.

Bleibt die Hoffnung auf prägende Erlebnisse genauso für die Nazis selber. Die freuen sich sicherlich immer über Kontakt mit der Wählerschaft, sei es am Rande von Infoständen, beim Aufhängen von Plakaten oder auch z. B. beim Verteilen von Postwurfsendungen.

Wir veröffentlichen im Folgenden alle Namen von KanditatInnen rechtsextremer Parteien und Listen aus Bremen und Niedersachsen:

Die Landesliste der NPD Bremen:

Platz 1
Horst Görmann (geb. 1953)
Friedrich-Ebert-Str. 54
27570 Bremerhaven (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 2 in Bremerhaven)

Platz 2
Klaus Hermann Baade (geb. 1936)
Jenaer Str. 5 E
29439 Lüchow (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 1 in Bremen)

Peter Balnat

Peter Balnat

Platz 3
Peter Manfred Balnat (geb. 1956)
Adolf-Butenandt-Str. 3
27580 Bremerhaven

Sylvio Wolf

Sylvio Wolf

Platz 4
Sylvio Peter Wolf (geb. 1967)
Seegersweg 24
27578 Bremerhaven

Platz 5
Hauke Koglin (geb. 1988)
Süderende 17
21775 Steinau

Die Landesliste der DVU Bremen:

Rudolf Bargmann

Rudolf Bargmann

Platz 1
Rudolf Walter Bargmann (geb. 1976)
Jakob-Kaiser-Str. 65
27578 Bremerhaven

Steffen Krause

Steffen Krause

Platz 2
Steffen Krause (geb. 1976)
Arster Heerstr. 150
28279 Bremen

Marion Blohm

Marion Blohm

Platz 3
Marion Else Blohm (geb. 1953)
Kleiner Brink 34
27580 Bremerhaven

Yvette Fähnemann

Yvette Fähnemann

Platz 4
Yvette Fähnemann (geb. 1974)
Jakob-Kaiser-Str. 65
27578 Bremerhaven

Benjamin B.

Benjamin B.

Platz 5
Benjamin B. (geb. 1986)
Binsenkamp 6
28790 Schwanewede

Die Landesliste der Republikaner in Bremen:

Platz 1
Peter Jürgen P. (geb. 1938)
28217 Bremen

Platz 2
Gerhard Fritz Einrauch (geb. 1929)
Zum Falsch 17
28307 Bremen

Extra-Wurst:

Im Wahlkreis 1 in Bremen kandidiert zudem ein politisch extrem rechtslastiges Ex-Mitglied der „Freien Wähler“ für die Liste „Für Wechsel“:

Wolf-Dieter Könnecke (geb. 1966)
Osterstr. 12
28199 Bremen

Die Landesliste der NPD Niedersachsen:

Platz 1
Ulrich Eigenfeld (geb. 1947)
Tannenstr. 5
26122 Oldenburg

Platz 2
Matthias Behrens (geb. 1972)
Wilhelm-Busch-Str. 11
29640 Schneverdingen (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 036 Rotenburg I – Soltau-Fallingbostel)

Platz 3
Ricarda Riefling (geb. 1983)
Landstr. 27
31091 Coppengrave (kandidiert zusätzlich als Direktkandidatin im Wahlkreis 049 Hildesheim)

Platz 4
Patrick Kallweit (geb. 1985)
An der Ecker 2
38690 Vienenburg (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 053 Goslar – Northeim – Osterode)

Platz 5
Malte Holzer (geb. 1965)
Finkenweg 6 A
21385 Amelinghausen (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 032 Mittelems)

Platz 6
Danny Natersk (geb. 1980)
Haferkamp 10b
21698 Harsefeld

Platz 7
Michael Hahn (geb. 1970)
Weideweg 10
37431 Bad Lauterberg (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 054 Göttingen)

Platz 8
Lasse Krüger (geb. 1989)
Boecklerstr. 26
21339 Lüneburg

Platz 9
Manfred Börm (geb. 1950)
Hauptstr. 51
21447 Handorf (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 045 Celle – Uelzen)

Platz 10
Christian Fischer (geb. 1982)
Kreuzweg 19
49377 Vechta

Platz 11
Joachim Schnell (geb. 1976)
Hinter der Linah 5
21614 Buxtehude (kandidiert zusätzlich als Direktkandidat im Wahlkreis 040 Stadt Osnabrück)

Die Landesliste der DVU Niedersachsen:

Platz 1
Hans-Gerd Wiechmann (geb. 1949)
Hinter der Kirche 2a
21386 Betzendorf

Platz 2
Karl-Heinz Besemann (geb. 1950)
Terhaller Weg 8
26532 Großheide

Platz 3
Richard Hermann Carls (geb. 1931)
Friedensstr. 1
26683 Saterland

Platz 4
Dieter August Karl Wiegräfe (geb. 1935)
Pestaloziallee 16
29227 Celle

Platz 5
Richard Igelmann (geb. 1977)
Kirchkamp 3
26901 Lorup

Nazis als NPD-DirektkandidatInnen (Erststimme) in Niedersächsischen Wahlkreisen:

Wahlkreis Nr. 025 Aurich – Emden
Horst Wagener (geb. 1937)
Poststraße 26
26655 Westerstede

Wahlkreis Nr. 026 Unterems
Wilhelm Sudmann (geb. 1960)
Hotzfelde 4a
27248 Ehrenburg

Wahlkreis Nr. 027 Friesland – Wilhelmshaven
Werner Klawun (geb. 1942)
Lockwitzgrund 55
01257 Dresden

Wahlkreis Nr. 028 Oldenburg – Ammerland
Michael Meyer (geb. 1976)
Stargader Weg 60
26125 Oldenburg

Wahlkreis Nr. 029 Delmenhorst – Wesermarsch – Ol
Florian Cordes (geb. 1975)
Naumburger Straße 16
27255 Delmenhorst

Wahlkreis Nr. 030 Cuxhaven – Stade II
Helmut Walter (geb. 1952)
Mühlenstraße 98a
27637 Nordholz

Wahlkreis Nr. 031 Stade I – Rotenburg II
Adolf Dammann (geb. 1939)
Waldstraße 9
21614 Buxtehude

Wahlkreis Nr. 033 Cloppenburg – Vechta
Cora Meyer (geb. 1979)
Stargader Weg 60
26125 Oldenburg

Wahlkreis Nr. 034 Diepholz – Nienburg I
Dietrich Seidel (geb. 1936)
Hinter den Höfen 26
28844 Weyhe

Wahlkreis Nr. 035 Osterholz – Verden
Dr. Rigolf Hennig (geb. 1935)
Südstraße 9
27283 Verden

Wahlkreis Nr. 037 Harburg
Sebastian Stöber (geb. 1977)
Auf der Timmhorst 6
21255 Tostedt

Wahlkreis Nr. 038 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg
Christian Berisha (geb. 1967)
Glockenstraße 2-3
21335 Lüneburg

Wahlkreis Nr. 039 Osnabrück-Land
Dirk Heimsoth (geb. 1956)
Remseder Straße 9
49196 Bad Laer

Wahlkreis Nr. 041 Nienburg II – Schaumburg
Frank Blome (geb. 1973)
Höxterstraße 16
32676 Lügde

Wahlkreis Nr. 042 Stadt Hannover I
Olaf Klauke (geb. 1967)
Hasenberg 1
30419 Hannover

Wahlkreis Nr. 043 Stadt Hannover II
Wilfried Aldag (geb. 1952)
Posthornstraße 29
30449 Hannover

Wahlkreis Nr. 044 Hannover-Land I
Andreas Büschleb (geb. 1972)
Am Holunder 42
30459 Hannover

Wahlkreis Nr. 046 Gifhorn – Peine
Uwe Kallweit (geb. 1955)
An der Ecker 2
38690 Vienenburg

Wahlkreis Nr. 047 Hameln-Pyrmont – Holzminden
Jürgen Neumann (geb. 1945)
Friedrich-Ebert-Straße 50
30459 Hannover

Wahlkreis Nr. 048 Hannover-Land II
Karin Hollack (geb. 1940)
Im Rehwinkel 10
30457 Hannover

Wahlkreis Nr. 050 Salzgitter – Wolfenbüttel
Werner-Friedrich Graf v. d. Schulenburg (geb. 1947)
Kleine Straße 17
31785 Hameln

Wahlkreis Nr. 051 Braunschweig
Andreas Wolf (geb. 1981)
Ützenkamp 7
38118 Braunschweig

Wahlkreis Nr. 052 Helmstedt – Wolfsburg
Friedrich Preuß (geb. 1943)
Neue Siedlung 6
38350 Helmstedt

Wenn Wahlen etwas ändern würden…

…wären sie längst verboten. Fast jedeR kennt diesen Satz, er beschreibt die Kritik an der parlamentarischen Demokratie treffend wie kaum ein anderer. Wahr ist aber auch: Wenn Nicht-Wählen etwas ändern würde, wäre es genauso verboten. Was oder wer immer die herrschenden Zustände radikal ablehnt, in Frage stellt oder angreift, kommt über kurz oder lang mit den Gesetzen in Konflikt und wird entsprechend „behandelt“.

Wir halten es deshalb für ziemlich nebensächlich, ob man Wahlen generell boykottieren sollte, alle 4 Jahre das kleinste der großen Übel wählt, oder ob man den 27. September 2009 mit FreundInnen am See verbringt. Wenn du etwas verändern willst, musst du es erstens sowieso selber tun, zweitens häufiger als alle 4 Jahre und drittens anders als durch das Malen eines kleinen Kreuzes auf einem Stück Papier.

Im Alltag heißt das z. B.: mach den Mund auf wenn du rassistischen Schwachfug und Nazi-Sprüche oder frauenfeindliche Äußerungen hörst, tu dich mit anderen zusammen und unternimm was gegen Nazis, ihre Ideologie und die Verhältnisse die die ganze Scheiße hervorbringen.

In Wahlkampfzeiten heißt das außerdem, rassistische Hetze und anderen Dreck nicht zu ignorieren („geht mich ja nichts an“), sondern abzureißen, kaputtzumachen, überzumalen, zu verhindern. Kurz: rechter Ideologie keinen Raum zu lassen sondern sie aktiv zurückzudrängen.

Haltet Augen und Ohren offen!

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