22. Juli 2006, Verden. In Verden treffen sich rund 40 Neonazis um eine Kundgebung „gegen Multikulti“ durchzuführen. Zu einigen Faschos aus dem Weser-Bergland unter der Führung von Markus Winter gesellen sich die braune Jammerbande vom Heisenhof und ein paar JN-Hanseln aus Bremen. Ihnen stellen sich gut 200 GegendemonstrantInnen lautstark entgegen, so dass letztendlich niemand etwas von den Nazi-Rednern hören kann. Anmelder Daniel Fürstenberg vom Heisenhof muss die Auflagen aufgrund der Lautstärke dreimal verlesen.
Die Redebeiträge kommen von Udo Voigt (Bundesvorsitzender der NPD), Eckhard Bräuninger (Landesvorsitzender der NPD-Berlin), Daniel Fürstenberg, und Hans-Gerd Wiechmann.
Nach dem Ende der Kundgebung marschiert der braune Haufen dann in Richtung Bahnhof, in ihrem Übermut schalten sie den Lautsprecherwagen nochmals an, schwingen Iran-Flaggen und skandieren „Israel – Internationale Völkermordzentrale“, wofür sie auch direkt von der Polizei mit einer zweistündigen Überprüfung ihrer Personalien belohnt werden. Ein paar unter 14-jährige werden danach entweder von der Polizei nach Hause gefahren oder müssen von den Eltern abgeholt werden. Für die Heisenhoflerin Janine Blass ist das alles ein bisschen zu viel – die stolze Deutsche bricht auf der Straße in Tränen aus.
Alles in allem mal wieder eine Kundgebung der NPD/JN Verden-Rotenburg auf der nichts kundgetan wurde, dazu hat der lautstarke Protest der GegendemonstrantInnen massiv beigetragen. Und für Einzelkind Udo Voigt ist so eine Personenkontrolle bestimmt auch mal wieder aufregend, vielleicht bleibt er das nächste Mal (wenn es ein nächstes Mal gibt) ja lieber zu Hause in seiner dreckigen Wohnung.