16. Juni 2007, Bremerhaven. Das selbsternannte Aushängeschild der Bremerhavener DVU, der Bürgerschaftsabgeordnete Siggi Tittmann, teilt seinen Austritt aus der DVU mit. Offiziell gibt er an, die Nase voll zu haben von der Parteipolitik, außerdem wolle er einer Erneuerung nicht im Weg stehen.
Der stellvertretende Bundesvorsitzende ist mit ein paar Jahren Unterbrechung seit 1987 in der Bremer Bürgerschaft aktiv, sein derzeitiges Mandat will er auch behalten. Der Bremerhavener DVU-Bürgerschaftsabgeordnete Anatoli Wolf schloss sich ihm an und beide zusammen bilden sie jetzt die Gruppe „Protest der Bürger“ (PdB). Dadurch hat die DVU dummerweise keinen Fraktionsstatus mehr, was ihnen vor allem finanzielle Einbußen beschert. Es gehe aber keinenfalls „gegen die DVU und Dr. Frey und seine Familie“, so Tittmann. Die Zusammenarbeit sei stets gut gewesen, und der Schritt sei ihm nicht leicht gefallen.
Nun stellt sich natürlich die Frage nach den wirklichen Gründen des Entschlusses von „Ex-Siggi“. Mit Blick auf das letzte Ergebnis der Bürgerschaftswahlen vom 13.05.2007 in Bremen wird deutlich, dass die Wahl für die DVU noch schlechter gelaufen ist als die Jahre zuvor. Unter Parteimitgliedern wurde auch aus diesem Grund schon seit längerer Zeit diskutiert, ob Siggi einfach „zu alt“ sei, viele DVUler wünschen sich einen anderen Zuggaul. Tittmann fühlte sich dadurch wohl in seiner Eitelkeit gekränkt und hat durch den freiwilligen Austritt einen offiziellen Abgang vermeiden wollen. Seine finanzielle Zukunft hat er auf jeden Fall abgesichert. Nach drei Legisturperioden in der Bürgerschaft hat er Anspruch auf eine anständige Pension. Wie hieß es noch gleich? „Polit-Abzocker raus!“