16. Juli 2004, Rotenburg. In Rotenburg machte Anfang Juli eine neue Nazi-Wohnung kurz von sich reden: Mal verklebten die Bewohner und ihre „Kameraden“ diverse Nazi-Aufkleber, mal liefen sie mit Hitler- oder „Kühnen-Gruß“ durch die Innenstadt, mal war aus der Wohnung heraus laute Musik von Nazibands zu hören, mal wurden sie beim Hakenkreuze-Schmieren gesehen.
Ausgangspunkt war dabei immer die Wohnung um den Haupttäter des ganzen Haufens, den Jungnazi Ansgar Junge. Dieser schlug auch einen türkischen Jungen in der Innenstadt zusammen, was ihm als Antwort unter anderem die auf dem Foto deutlich zu erkennende Natursonnenbrille einbrachte.
Fünf Tage nach seinem 20. Geburtstag eskaliert die Situation am 16.07. dann endgültig, als die Nazis einen Linken vor Ansgars Haustür mit Waffen und einem Hund angreifen und verletzen. Daraufhin zerlegten Unbekannte noch am gleichen Tag seine Wohnung, und zwar restlos. Zu guter Letzt greift Ansgar Junge dann noch einen Beamten des Rotenburger Staatsschutzes tätlich an.
Kurz nach der Auseinandersetzung mit Antifas zieht Junge es dann schlauerweise (endlich mal!) vor, Rotenburg schleunigst zu verlassen und ward seitdem nicht mehr gesehen. Sehen lassen kann sich aber die Latte von Strafanzeigen, die sich der bereits einschlägig Vorbestrafte in kürztester Zeit eingehandelt hat. Gute Reise, Ansgar, und pass auf dich auf!